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Barragenwagen

Die alte Holzbarrage steht still und gerade neben dem Maisfeld. Ihre orange Hülle weicht stückweise dem Holzuntergrund. Ein langer Kamin streckt sich aus dem Dach in den Himmel empor. Die aus dünnen Holzbrettern bestehende Tür knarrt. Als ich meinen Fuss auf das Trittbrett des Eingangs stelle, beginnt der Boden zu wippen. Durch kleine Spalten zwischen den einzelnen Holzdielen kann man das Gras unter dem Wagen sehen. Meine Augen erfassen einen Kubus mit nach oben gewölbter Decke. Die Innenwände dieses Kubus sind mit Sperrholzplatten verkleidet. Wenn ich meine Arme ganz ausstrecke, kann ich auf beiden Seiten die Wände berühren. Auf den Längsseiten sind links und rechts je ein Fenster mit violetten Gardinen zu sehen. Neben mir steht eine Harrasse, gefüllt mit Feuerholz. Ein Eckbank aus Massivholz füllt den hinteren Teil des Raums. Daneben findet auf der rechten Seite ein schmaler Holzofen Platz, dessen schwarzer Kamin sich bis hoch zum Dach zieht und dort nach draussen verschwindet. Die Wände dahinter sind mit silbernem Riffelblech ausgekleidet. Auf dem Holztisch daneben steht eine stark gebrauchte Petrollampe. Drei Holzstühle mit Schnitzereien und gedrechselten Beinen umkreisen ihn. Der Geruch von Holz und Feuer steigt in meine Nase. Meine Hand berührt rechts von mir eine glatte Oberfläche. Ein lackiertes Holzmöbel mit Flügeltüren steht da. Drinnen finde ich Gläser, schieferblaues mit grün kombinierte Teller und Pfannen, Kerzen, Messer, Gabeln und diverse Servietten. Der Raum wirkt dunkel, und verschmutzt, doch sobald das Holz im Ofen brennt, knistert und Wärme verbreitet, wenn draussen die Dämmerung hineinbricht, die Sperrholzplatten das warme Licht der Petrollampe und Kerzen aufnehmen und sich der Duft frisch gebrauten Kaffees breit macht, wird der Raum lebendig.
Basel, 2018