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Die Hütte

Die Sonnenstrahlen dringen sanft durch die Baumkronen, der erdige Weg verläuft steil nach oben. Ab und an ein Knistern unter den Füssen. Wir entfernen uns mehr und mehr von den Häusern, vom Dorf. Der Wald fühlt sich kühl an, das steile Wegstück lang. Die Farbenpracht der Blätter dringt auf uns ein, lässt uns vieles vergessen, lässt uns eintauchen in eine neue, andere Welt.
Angekommen bei der Hütte, unser geheimer Ort, von dem sonst niemand weiss, ausser meiner besten Freundin und mir, schlagen wir unser Lager auf. Wir packen die weichen Decken auf die abgefallenen Blätter. Der kleine Vorsprung, gegen den Hang hin offen, gegen den Weg einzelne Steine und Wurzelgebilde. Eine eher zweckmässige als bequeme Rückenlehne.
Die Hütte, welche nur ein sehr kleiner Unterschlupf bietet, ist sehr karg und armselig erbaut. Fünf Bäume, eng aneinandergewachsen, die Zwischenräume mit kaputten Brettern aufgestapelt, kaum höher als wir gross waren. Sie bieten Schutz vor den Blicken der Spaziergänger. Die Äste über unseren Köpfen bilden ein ausgedörrtes Deckengebilde, eine Schattenspende, die einige herbstliche Sonnenstrahlen zu uns durchdringen lässt. Bequem sitzend, erblicken wir durch die Blätter hindurch unser kleines Dorf, im Mittelpunkt der Kirchturm. Viertelstündig teilt dieser durch ihr Glockenklang die Uhrzeit mit. Von Oben her, erklingt selten Motorengetöse der vorbeifahrenden Autos. Ansonsten umgibt uns nur der sanfte Herbstwind, gemischt mit ein paar Insekten welche um uns herumzirpen. Von Zeit zu Zeit Vogelgezwitscher. Wir geniessen die Sonne, packen unser Picknick aus, nehmen unser Notizbuch zur Hand und basteln an unserer Geheimsprache weiter...
Basel, 2018