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Dichte der Nacht

Dichte der Nacht

Völlige Dunkelheit - ein Raum, der noch nie von natürlichem Tageslicht ausgefüllt war. Neben mir höre ich das gleichmäßige Atmen meiner Cousine. Durch die vollkommene Dunkelheit geht jegliches Zeitgefühl verloren. Die einzige Wahrnehmung und Orientierung erfolgt über das Gehör und durch Tasten. Im Fünfzehnminutentakt lässt der vorbei rauschende Zug den Raum erzittern ... und dann ist wieder Stille.

Gegen 7 Uhr morgens dringen aus 
dem angrenzenden Raum die leisen 
Geräusche der Nähmaschine meiner 
Oma herein.

Ich finde den Lichtschalter – es gleissen drei Lichtströme auf – nach einigen Sekunden gewöhnen sich meine Augen an die Helligkeit. Der Raum wird sichtbar.

Der Raum hat eine spärliche Einrichtung und kühle Ausstrahlung, ist aber doch von warmen Erinnerungen geprägt.
Basel, 2018