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Dröhnender Verkehrslärm und stinkende Abgase in der Luft, bevor wir endlich rechst abbiegen und die weissen metallenen Tore sich öffnen. Die aufgeregten Hunde rennen bellend auf uns zu, bis sie von uns weg gepfiffen werden.
Schon beim Vorplatz ragen hohe Papaya- Mango- und andere Obstbäume in die Höhe. Sie bilden für mich den Eingang in die grüne Oase. Der Boden ist betoniert und zwischendurch auch kiesig, ausser die Beete für die Pflanzen, ist der Eingang eher trist grau.
Von allen Seiten werde ich auf vietnamesisch begrüsst, geknuddelt, sie streicheln mir eher grob durch die Haare und Lächeln mich an. Sie meinen es sicher gut, aber ich mag das nicht. Ich versteh auch kein Vietnamesisch.
Je näher ich dem Haus entgegen komme, desto ruhiger und idyllischer wird es. Das Haus ist aus dunklem Holz, es steht auf Säulen und hat eine U-Form.
Der Innenhof ist dicht verwachsen mit Pflanzen und nur ein Weg aus ein paar Steinen führt durch den kleinen Wunderwald hindurch. In der Mitte des Hofes stolziert der Brunnen, mit einem dunklen Becken. Er hat etwas Grotten ähnliches und erscheint mir mächtig, majestätisch, wie er vor sich hin plätschert.
Im Becken schwimmen verschiedene Fische herum. Meine liebsten sind die orangen Kampffische mit ihren langen Schweif ähnliche Flossen. Über dem Brunnen hängen bunte Orchideen herab. Auf der Wasseroberfläche schwimmen vereinzelt elegante Wasserlilien. Das Wasser ist trüb und lässt mich fantasieren darüber wie tief die Unterwasserwelt sich erstreckt. Das Zuhause dieser Lebewesen erscheint mir wie ihr kleines Universum, das ich stundenlang beobachte und immer wieder neues entdecke. Es riecht erdig, feucht. Überall zirpen und summen Insekten. Wenn ein Wind von der Küche her kommt, rieche ich vor sich hin frittierende Frühlingsrollen und kochende Pho. Von weitem höre ich meine Familie lachen und vietnamesische Musik im Hintergrund.
Basel, 2017