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Schwingungen

Draussen läuten die Kuhglocken, der Duft von frisch gemähtem Rasen steigt mir in die Nase. Drinnen dunkel, jedoch sehr heimelig und wohlig. Man fühlt sich zuhause, geborgen, daheim. Herz erwärmend knarren die Holzdielen von unten wie auch von oben. Die Umgebung ist fast tonlos, jede Bewegung zu hören. Sein eigener Herzschlag wahrzunehmen. Die dunklen und tiefhängenden Holzbalken an der Decke drücken auf den Kopf. Die schöne wärmende Sommersonne scheint durch die vielen, kleinen, zierlichen, schlecht verglasten Fenster. Die Temperatur steigt. Die dunklen Holzwände erwärmen sich, sowie das Gemüt. Die Kinder, Sennen, Sennenhunde und Kühe bilden auf einem an der Wand hängenden Bild den alljährlichen Alpaufzug. Die dumpfen und tiefen Töne der verschiedenen Glocken verbinden sich zu einem Symphonieorchester. Das Bild ertönt ohne sich zu bewegen. Unaufhörlich schreien die grünen, floralen, alten und geschwungenen Sessel:,, Setz dich! Nimm dir Zeit! Denk nicht nach! Lass den Moment wirken!“ Die gestickten und weissen Vorhänge bewegen sich zur Musik des Windes. Alles verschmilzt zu einer Momentaufnahme. Ein bewegender Moment. Ein emotionales Bild entsteht. Man ist angekommen. Durch die kleine Öffnung zur Küche, wird Eistee ausgeschenkt mit Minze aus dem eigenen anliegenden Garten. Die kleine, tiefe und einfache Tür, welche am anderen Ende des Raumes offen steht, bringt eine kühle Brise hinein. Ein Salontisch aus Ahorn, geschmückt mit Intarsien steht neben einem der grünen Sessel. Die Maserung des Holzes ist überall anzutreffen. Der Raum lebt.
Basel, 2017