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Musikprogramm 99/00 "And the question was: did you make things clear?"

Im ersten Teil der Saison 99/00 veranstaltete der Kaskadenkondensator drei Konzerte.
Eine Spielgesellschaft von eingeladenen Musikerinnen und Musikinteressierten hat sich jeweils nach den Konzerten getroffen. Wir haben gemeinsam über die erklungenen Klänge nachgedacht und diskutiert. Dabei konnten das Konzert vertiefende Aufnahmen angehört oder Partituren studiert werden. Daraus entwickelte sich das Programm der zweiten Saisonhälfte.
Projektverantwortliche: Hans-Jürg Meier und Mignon Zwart
Veranstaltungen 99/00
Montag, 18., bis Montag, 25. Oktober 1999, jeweils 20.30-21.30 Uhr
Konzertreihe Manfred Werder
Stück 1998, Seiten 164 bis 224
Tanja Masanti – Klavier
Stück 1998 besteht aus 120‘000 Aktionen von jeweils sechs Sekunden Klang und sechs Sekunden Stille (400 Stunden). Die Pianistin Tanja Masanti spielt an acht Abenden einen Ausschnitt von 2400 Aktionen.
Donnerstag, 28. Oktober 1999, 20 Uhr
Peter Baumgartner – Sprechperformance
Jede Äusserung artikuliert sich in einem unkontrollierbaren und vorgängigen Kontext. In einer Klanginstallation erkundet die Sprechperformance im Nebeneinander von Improvisiertem und Komponiertem, von Stimme, Texten und reproduzierten Klängen, was unter diesen Umständen noch – und vielleicht überhaupt erst – möglich ist.
Donnerstag, 25. November 1999, 20 Uhr
Konzert "Karl ein Karl”
Michel Seigner, Gitarre; Peter K. Frey, Kontrabass und Alfred Zimmerlin, Violoncello
Ein Computerprogramm entwickelt musikalische Gestalten aus der räumlichen Struktur – den Strichen und Punkten – des Kaskadenkondensator. Wer das Konzert besucht, wird von dieser elektronischen Klang-Installation in den Raum begleitet, wo das Trio "Karl ein Karl” ein Konzert frei improvisierter Musik gibt. Die Installation mischt sich mitunter als Störenfried in das konzentrierte Konzert-geschehen ein.
Montag, 27.März 2000, 20 Uhr
Konzert «CH2N»
Hansjürgen Waeldele, Oboe; Nicolas Rihs, Fagott; Christoph Reiserer, Saxophon; Hans-Jürg Meier, Blockflöten
Vier Holzbläser komponierten je ein Stück Musik. In der gemeinsamen Probenphase zusammen-gefügt, erklingen die Stücke jetzt als eine Komposition.
Freitag, 26. und Samstag, 27. Mai 2000
Festival für improvisierte und komponierte zeitgenössische Musik
Komponierende Improvisatorinnen und improvisierende Komponisten / Klanglaboratorium
Das kleine Festival hat an zwei Abenden komponierte und improvisierte Musik in einen Dialog verwickelt. Die eingeladenen KomponistInnen aus Deutschland und der Schweiz haben alle einen engen Bezug zu improvisierter Musik. Die zur Improvisation Eingeladenen wiederum komponieren meist auch oder befassen sich mit Kompositionen in ihrer Rolle als Interpreten. Das Festival fokussierte die Arbeit von Musikern und Musikerinnen, die Klänge in ihrer Materialität befragten, die Materialität der Klänge selbst zur Sprache kommen liessen und in dieser Richtung auf die eine oder andere Art forschen.
Zum Auftakt spielte ein Berliner/Basler Improvisationsquartett: Margarete Huber, Markus Wettstein, Hans-Jürg Meier und Christoph Schiller. Die Klänge von Stimme, Metallobjekten, Blockflöten und Klavier sind eher leise und von flächigen organischen Verläufen.
Ein Schwerpunkt des Festivals bildete die Musik des Zürcher Komponisten und Improvisators Alfred Zimmerlin, in dessen Kompositionen sich subtil eine intime Kenntnis aller Probleme und Möglichkeiten improvisierter Musik zeigt – und vice versa. Zu hören waren zwei Stücke Zimmerlins: "Weisse Bewegung” für Cello, Klavier und Perkussion von 1998 und als Uraufführung die "Anfänge” für Violine Solo von 1999. Im das Festival abschliessenden Tutti nahm er dann auch als Improvisator Teil.
Der Samstag Abend begann im Gespräch: die Sängerin Marianne Schuppe befragte die KomponistInnen über ihr Verhältnis zu Improvisation und Komposition.
Danach spielte das Berliner Duo Andrea Neumann (Innenklavier) und Annette Krebs (Gitarre). Mit formaler Strenge gelingt es den beiden in Improvisationen, auch noch so unscheinbaren akustischen Phänomenen gestalterische Kraft abzugewinnen. Aber auch Neumanns Komposition "w” von 1998 führt diesen Ansatz fast ungebrochen fort.
Die "Bagatellen für Brahms” des Hamburgers Michael Maierhof sind klanglich überaus heikle Gebilde, formal ähnlich streng wie die Musik des Berliner Duos. Er rückt den Instrumenten mit einer ebenso weit gehenden Präparierungslust zu Leibe, wie wir es von der improvisierten Musik her kennen, und verteilt Instrumente und Spieler im Raum.
Der Klarinettist Markus Eichenberger aus Zürich war im Ensemble bereits Gast des Basler Taktlos Festival. Im Kaskadenkondensator konnte man ihn als Solisten kennenlernen. Er entwickelt seit einiger Zeit Konzepte, die frei improvisierte Musik zu strukturieren suchen, ohne ihre "Freiheit” einzuschränken.
Das abschliessende Tutti versammelte zum Ausklang noch einmal alle Beteiligten.
Freitagsprogramm:
20.00 Margarete Huber, Stimme, Markus Wettstein, Metallobjekte, Hans-Jürg Meier, Blockflöten, Christoph Schiller, Klavier (Basel/Berlin)
21.15 Alfred Zimmerlin (Zürich): «Weisse Bewegung», mit Petra Ronner, Klavier, Christoph Brunner, Perkussion, Cécile Olshausen, Violoncello
Samstagsprogramm:
17.00 Gespräch mit Alfred Zimmerlin, Andrea Neumann, Michael Maierhof
19.00 Alfred Zimmerlin: «Anfänge» (UA), mit Suzanne Vischer, Violine
Andrea Neumann, Innenklavier, Annette Krebs, Gitarre, (Berlin)
Michael Maierhof (Hamburg): «Bagatellen für Brahms», mit Petra Ronner, Klavier, Cécile Olshausen, Violoncello, Suzanne Vischer, Violine, Hannes Giger, E-Bass, Daniel Stalder, Perkussion, Chelsea Czuchra, Flöte
20.30 Andrea Neumann: «w» für variable Besetzung
Markus Eichenberger, Klarinetten (Zürich)
Tutti aller Beteiligten
Kaskadenkondensator Basel, 1999/2000
http://www.kasko.ch/2004%E2%80%932009/alt/archiv/9900/frame.html