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Ausstellung Markus Müller

Polierter Marmor. Fauliger Baumstrunk, Volute eines Geigenhalses. Die Zeichen leise modernder Hochkultur schuf Markus Müller mit geradezu lachhaft einfachen Mitteln: Sperrholz, Kettensäge, Kreidestift. Morbide Eleganz – Bühnenbild, wo Dinge Bild werden und doch wie Erzähler agieren.
Markus Müller nannte seine Arbeit im Kasko ein skulpturales Stillleben: "Ich versuche ein Bild zu zeigen: also alles, was man sieht, gibt es wirklich. Jedoch gibt es, wie bei einem Ölbild, eine Vorderseite, auf der man das Bild optimal sieht, eine Rückseite, auf der man höchstens die Konstruktion sieht, und dann die Seiten, die der Bilddicke entsprechen und einen Blickwinkel bieten, der das Bild verzogen bis gar nicht mehr zeigt. Das Bild soll im skulpturalen Sinn körperlich erfahrbar sein. Wie ein Schauspieler vor oder im Bühnenbild soll man der Frage ausgeliefert sein, was wann wie real ist.”
Mit einfachem Handwerk suggeriert Markus Müller in kurzlebigem Material, mal derber, mal spielerisch, die oft grandiosen Bilder kollektiver Geschichte. ”Ich modelliere, säge oder schnitze mehr oder weniger erzählende Formen. ... Ich achte speziell auf die Grenze zwischen Andeutung und der handfesten Wirklichkeit, die Möglichkeit eines Gegenstandes, an etwas zu erinnern und gleichzeitig selber Wirklichkeit zu sein.” Seine früheren Arbeiten zeigten barocke Möbelfronten, theatralische Bühnen, mächtige Brückenpfeiler. Der Schein von Kostbarkeit und Gewicht entsteht wie aus dem Nichts, die Lust am Gestikulieren mit Holz und Pappe obsiegt das Prestige des Bildes und stürzt es – indem sie es herstellt. Müllers Arbeit zwischen den Gattungen Bild und Skulptur unterspült die Werte, indem er sie – im Zerrbild und Imitat – als hölzerne Fata Morgana entstehen lässt. So verbinden sich fliessend versunkene Bilder und räumliche Präsenz – und ein aus solcher Vergangenheit und Gegenwart sehnsüchtig wachsendes Schauen in die Zukunft.
1970 in Teufen AR geboren, besuchte Müller nach zwei Jahren an der SfG St.Gallen ab 1992 die Fachklasse für Räumliches Gestalten in Basel (Diplom 1995). Er lebt mit seiner Familie in Basel und arbeitet zur Zeit an der neuen Ausstattung der Basler St. Leonhard Kirche.
Werkgespräch am Freitag, 17. September, 18 Uhr mit Maurus Gmür (Künstler in Zürich) und Christoph Lichtin (Kunstwissenschafter in Solothurn).
Die Ausstellung betreute Annina Zimmermann.
3. bis 25. September 1999
Kaskadenkondensator Basel, 03.-25.09.1999
http://www.kasko.ch/2004%E2%80%932009/alt/archiv/9900/frame.html


Full spec

DateAdded
2019-03-07T11:35:22Z
DateModified
2019-03-07T11:35:22Z
Key
YX6M24LC
PresentationType
Ausstellung, Skulpturales Stilleben Installation