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Tagträumerei

Grüner Tannenbaum neben grünem Tannenbaum reihen sich an diesem steilen Hang. Es stehen kleine sowie auch riesengrosse nebeneinander und zwischen ihnen sieht man die Spinnenweben in der Sonne glänzen. Der leichte Wind lässt die Nadeln der Tannen rascheln und die Äste unter meinen Füssen knacken, wenn ich darüber laufe. Oben an der kleinen Feuerstelle knistern die brennenden Hölzer und ich rieche den Rauch, der in den klaren weiten Himmel hinaufsteigt. Ich bin auf einer Schneckenjagd und komme an unserem kleinen Baumhaus vorbei, das wir doch schon so lange Mal ausbauen wollten. Ich höre von weitem, wie meine Geschwister und Freunde laut am Lachen sind. Sie spielen Theater auf unserer Bühne, die mit einem selbstgebauten Schild gekennzeichnet ist. Ich laufe weiter zur Holzhütte mit all den Werkzeugen und trete in den schmalen Raum hinein. Es ist dunkel und eng. Es wirkt plötzlich viel kälter und schnell gehe ich wieder raus in die Sonne, wo die Spinnen doch so harmloser wirken. Die Jagd geht weiter den Hügel hinauf bis zum kleinen grünen Teich, wo all die Kaulquappen am Rande schwimmen. Mit schneller Bewegung fische ich eine hinaus und betrachte sie auf meiner Hand. Die schleimige Kaulquappe springt auf meiner Hand auf und ab. Mit einem kleinen Plop lasse ich sie wieder ins Wasser frei und beobachte die Ringe, die sich auf der Wasseroberfläche bilden. Ein Wasserläufer, der geschwind über die glitzernde Oberfläche des Teiches läuft, gewinnt meine Aufmerksamkeit. Solch kleine feine Beine dieser doch hat. Hinter dem Teich ist der dunkle Wald zu erkennen, doch ich bleibe lieber hier an diesem hellen, märchenhaften Ort und träume davon, wie ich selbst über das Wasser laufen könnte.
Basel, 2021