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Nimmersland
Fantasiewelt
An einem sonnigen Mittwochnachmittag spielten meine ältere Schwester und ich draussen auf dem Landstück unseres Nachbarn.
Auf der grossen Wiese inmitten unzähliger Obstbäume stand eine kleine Holzhütte, die schon etwas in die Jahre gekommen war. Die Holzbretter waren bereits verbogen und morsch, die Nägel die die Hütte zusammenhielten rostig und alt.
Durch die Schlitze drang Tageslicht in den verstaubten, engen Raum der gefüllt mit alten Gartengeräten war. Das Dach aus Wellblech war durch die Feuchtigkeit und den Dreck mit dickem Moos überwachsen, wo kleinste Tierchen wie Käfer oder Ameisen ihren Unterschlupf fanden. Rund um die zerbrechliche Hütte herum suchten sich Büsche, Bäume und Wurzeln den Weg entlang des Holzes hinauf in die Luft und schienen die Hütte allmählich zu verschlingen. Die helle, warme Nachmittagssonne suchte sich den Weg durch die Blätter bedeckten Äste hindurch und strahlte mir direkt ins Gesicht. Ich atmete die frische Luft mit dem unverkennbaren holzigen Geruch der Baumrinden ein. Es war ein friedlicher, ruhiger Ort mit dem zwitschern der Vögel und dem zirpen der Grillen. Ab und an fiel ein Blatt oder eine Frucht vom Baum, die man auf dem Boden aufprallen hörte.
Ich lief Barfuss durch die Kniehohe saftig, grüne Wiese welche sich weich und zugleich etwas spitzig unter meinen Füssen anfühlte. Dieser Ort hatte etwas magisches. Wir konnten hier sein wer immer wir wollten und spielen was immer wir wollten. Durch die ruhige Athmosphäre blendeten wir alle Aussengeräusche aus und tauchten in eine Fantasiewelt ein.
Basel, 2021