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Dieser Raum, er war hell und grau und weiss, ein warmes weiss. Boden und Wände gekachelt aus kaltem Material. Ob Keramik oder Marmor kann ich nicht mehr sagen. Quadratische Kacheln, so meine ich. Die Türen des Spiegelschrankes waren aussen wie innen Spiegel, mit welchen man das Licht, welches durch das Fenster hereinfällt, im ganzen Raum verteilen konnte. Oder man stellte sich zwischen die geöffneten Spiegeltüren und erzeugte somit einen unendlichen Raum mit unendlichen Klonen seiner selbst. Es roch meistens gut. Nach Shampoo, Seife. Ich höre Wasser laufen, die Spülung, meinen Bruder, wie er seine Zähne putzt. Höre den Zahn auf dem Boden aufprallen, den er mir aus Versehen herausschlägt, weil er eine Seifenblase zerplatzen wollte. Die Seifenblasen schimmern, der Raum schimmert und unsere Kinderstimmen schimmern in meiner Erinnerung. Der Raum war nicht schön, nicht besonders originell, er lud nicht ein, um länger darin zu verweilen, aber ich war da und ich weiss ich war gerne da. Ich empfand ihn damals als neutral. Vielleicht ist das der Grund, weshalb ich ihn heute so mag.
Basel, 2021