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Lichterleben

Erinnerungs-Raum
Von eisiger Kälte kommt man in den Raum mit einem warmen Geruch alten Holzes. Es scheint als wäre hier lang niemand mehr drin gewesen. Sekunden ist es her, als der Schnee in den Augen blendete, jetzt muss man sich zuerst an die Dunkelheit gewöhnen. Schon vom Eingang her sieht man das lichtdurchflutete Wohnzimmer mit scharfkantigem Schatten an Boden und Wänden der Möbel.
Die Möbel sind hölzern und rustikal. An den Wänden hängen Bilder, Teppiche und sonstige, irgendwelche Gestricke, von denen ich nie recht wusste, was sie zu bedeuten haben. Alles im Raum ist in Brauntönen gehalten, selbst die Vorhänge. Das gibt dem ganzen zusätzlich eine urchige Atmosphäre.
Wände, Decke, alles besteht aus massivem Holz. Es fühlt sich sicher an. So leise und dumpf, nur das Knarren der Dielen hört man beim gehen.
Der Raum wird heller, die Augen haben sich daran gewöhnt. Tasche auf den Boden geworfen, Staubpartikel wirbeln durch die Luft. Im Raum sind feine Sonnenstrahlen in der Luft, die Sonne senkt sich langsam hinter den Bergen.
Langsam mischt sich der abgestandene Geruch alten Holzes mit dem vom warmen Essen aus der Küche. Der Raum wird zum neuen Zuhause. Wärme und Geborgenheit überkommt mich barfuss im Raum stehend. Der raue Teppich am Boden füllt den ganzen Raum.
Jedesmal wenn ich durch die Türrahmen gehe, streiche ich mit den Händen übers Holz. Das feine, geschliffene Holz, im Kontrast zu den schweren Brettern und Balken der Decke.
Der Raum ist klein, eng und hat eine niedrige Decke, aber ich fühle mich nicht eingeengt. Trotz den riesigen Bergen draussen, lässt der Raum mich gross und stark fühlen.
Basel, 2019