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Am Abend des zweiten Tages als wir in der Georgy’s-Hütte am Gipfel des Piz Languards ankamen sahen wir wie ein gewaltiges Gewitter aufzieht. Der Himmel färbte sich schnell in eine düstere Abendstimmung. Weit weg konnten wir schon die ersten Blitze, welche in die atemberaubende Gebirgslandschaft einschlugen fotografieren. Es donnerte ununterbrochen und der Dunkle Himmel erhellte sich im sekundentackt zu den Blitzeinschlägen. Es zog ein leichter Nebel auf und es wurde schnell kühl und frisch. Durch den Nebel roch es wie in einem feuchten Naturkeller oder wie in einer Höhle. Das Gewitter zog über uns und plötzlich verspürte ich im Gesicht ein unangenehmes „krabbeln“. Ich wusste nicht was es ist. Es fühlte sich an, als ob hunderte Ameisen und Käfer in meinem Gesicht „rumkrabbeln“ würden. Um uns herum blitzte es weiterhin ununterbrochen und wir waren bereits durchnässt durch den starken Regen. Doch als ich im Gesicht mit den Händen tasten wollte, was sich da befindet verspürte ich nichts. Plötzlich viel mir ein, weshalb sich mein Gesicht so anfühlt. Durch die elektrische Spannung/Ladung in der Luft in der Kombination mit dem feuchten Nebel fühlte sich mein Gesicht extrem verfremdet an. Ich verspürte noch nie zuvor ein solches Gefühl. Ich war extrem beeindruckt und verblüfft, denn ich wusste nicht das es ein solches Naturphänomen gäbe. Ich war wie erstarrt, da ich nicht wusste wie ich mit dem umzugehen habe. Ich verbrachte noch eins bis zwei Minuten draussen und empfand es dann sicherer, mich in die kleine und spärliche Georgy’s-Hütte zu begeben. Dort schliefen wir bis zum nächsten Morgen um 4:00 Uhr um dann rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel des Piz Languards zu sein. Das Erlebnis und das Gefühl dieses unbeschreiblichen „krabbeln“ werde ich für immer in meinen Erinnerungen behalten.
Basel, 2019