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Schlupfloch

Ein sonniger Mittwochnachmittag. Wie jede Woche ich, das sieben jährige Mädchen und mein Schulfreund machen uns auf den Weg nach Hause. Bei seinem Haus angekommen, schmeissen wir unsere Schulsäcke auf die Seite und rennen die hölzerne Treppe hoch zu seinem Zimmer. Das grosse Zimmer ist mit der Nachmittagssonne belichtet und die Strahlen fallen direkt auf unser Gesicht. Wir können das Blenden der Sonne spüren und darauf folgt das Zusammenkneifen der Augen. Mit dem gleichen Gedanken lächeln wir uns gegenseitig an und machen uns auf die Arbeit.
Der Schreibtisch der links im Zimmer steht, wird leicht schräg geschoben. Tücher und Schale werden aus dem Zimmer der älteren Geschwister gestohlen. Wir fangen an in der Ecke, neben dem Schreibtisch einen eigenen Raum zu kreieren.
Das neue Schlupfloch ist entstanden. Ich setzte mich auf den weichen Teppichboden und schlüpfe in mein neues Heim, für die nächsten paar Stunden. Das weiche violette Tuch streicht mein Gesicht beim Eindringen des kleinen Reiches. Ich schaue mich um und spüre die Wärme, die durch die Sonnenstrahlen erzeugt wird. Kaum Licht vorhanden, gibt die Ecke eine leicht dunkle aber auch angenehme Stimmung. Der Raum riecht nach dem grauen Teppich und den farbigen Tüchern, welches eine heimische Atmosphäre hergibt. Das farbige und schwache Licht trifft mein Zeichnungsheft, welches ich mitgenommen habe. Ich mache das Heft auf und fange an einen Sandstrand zu zeichnen mit einem Delfin im Meer. Die selbst gemachte Ecke fühlt sich ruhig und gemütlich an. Obwohl ich kaum Platz habe und die aus Holz geschnitzte Tischseite kalt und unpassend ist, fühle ich mich wohl. Das Gefühl etwas selbst kreiert zu haben gibt mir ein Lächeln ins Gesicht.
Basel, 2019