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Was schon da ist, wahrzunehmen, den Kern einzupflanzen, wässern und wachsen zu lassen.

Wieder-Holen, wieder, nochmals, wiederkehrend, wieder und wiederkommend, (..) Holen, es ist woanders geblieben, es liegt zurück ich hole es wieder, wieder und wieder (..) um etwas hervor zu holen und wieder zu finden, um zu wiederholen, wiederzufinden, etwas wieder (hervor) holen, Erinnern.


Die Erinnerung an verworfene Ideen und angedachte Zusammenhänge fordert auf, zu wiederholen, aufzuarbeiten und abzurunden. Das Wiedervorlegen führt zu einer vertieften Reflexion und hinterfragt das stetige Schaffen von Fertigem und Neuen. Die Entschleunigung meines gestalterischen Prozesses gab mir Zeit und Raum für eine andere Wahrnehmung, die mir die Wichtigkeit von Kollaborationen aufzeigte, und alle Mitspieler:innen meiner Looks hervorhebt.

Entstanden ist eine Kollektion, die ich im weiteren Sinne vielmehr als Interpretation "vorhandener Ressourcen" verstehe und die für mich durch Zusammenarbeit, Gespräche, und viel Zeit alleine im Atelier, zur Selbstverständlichkeit und Identität geworden ist: Der Anspruch bewusst Deadstock und Naturfasern zu verwenden und mit Upcycling von bestehender Kleidung zu arbeiten, als Herausforderung, um eine Erhaltung und die Langlebigkeit möglich und sichtbar zu machen.

Das Vertiefen in Low-Waste-Techniken wie dem gezielten Formstricken von Garn und Schnur und das Nutzen von Pflanzen- und Küchenresten zum Färben. Schlussendlich das Vermitteln eines Körperverständnisses, das andere Körper akzeptiert und individuell umspielt, anstatt sie zu formen.


ER-Innern, innerlich, verinnerlichen, von aussen nach innen, vor dem inneren Auge, von aussen nicht sichtbar, nur für mich innerlich wahrnehmbar, mit den äusseren Sinnen erfassen, (..) zurück erinnern und Lücken schliessen, etwas erschliessen, verständlich werden, erinnern, das innere erschliessen, sich erschliessen und verstehen.


Der Erinnerungsprozess und das ritualische Wiederholen könnte somit als Methode des Living Archive verstanden werden, da sie aufdecken, offenlegen und umpositionieren. Solche Rituale und das Reflektieren darüber wurden zu gestalterischen Mittel und halfen mir, mich in meiner Praxisarbeit von dem Gedanken einer neuen Kollektion zu entfernen und stattdessen näher an den Kern meiner Haltung zu gelangen.

Parallel zur Kleidung ist in Kollaboration mit Anna Zwicky, einer Goldschmiedin in Ausbildung, eine Schmuckkollektion entstanden.
Basel, 2021
http://www.instagram.com/anoif__