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ZUFLUCHT IM UMHANG – DIE KLEIDUNG: MEINE BEHAUSUNG

Die Parallelen zwischen Kleid und Haus sind augenscheinlich gross und könnten näher kaum sein. Was brauchen wir, um uns unterwegs zuhause zu fühlen? Was unterscheidet das Kleid von der Architektur?

Vitruv, der erste Architekturtheoretiker, stellte fest: «Die drei Hauptanforderungen an die Architektur sind Firmitas (Festigkeit), Utilitas (Nützlichkeit) und Venustas (Schönheit). Dabei muss allen Kategorien gleichermassen Rechnung getragen werden.»

Anhand von Vitruvs Theorie stelle ich Kleid und Architektur gegenüber. Die gestalteten Kleidungsstücke werden, bedingt durch ihre Flexibilität, zu unserem Zuhause. Durch grosszügige Schnitte erhält die/der Träger:in unterwegs Schutz, Wärme, Beständigkeit und Bequemlichkeit, sowie Freiraum. Für den Entwurf meiner Looks habe ich sowohl die Methode des britisch-amerikanischen Modeschöpfers Charles James übernommen, als auch durch freies Drapieren an der Büste die Silhouetten-Findung erarbeitet. Mit einer alten Reparaturtechnik der japanischen Stickerei wurden Textilien verändert und einzelne Stücke veredelt.

Die Kleidung soll uns Raum geben, dass wir sie, egal in welcher Lebensphase wir uns befinden, aus dem Schrank ziehen können, und ob jung oder alt, schwarz oder weiss, rechts oder links, transgender oder cisgender, Atheist:in oder Christ:in: Jedes Individuum kann diese Kleidung tragen.

Die bekleideten Personen bestimmen durch deren Art die Definition des Kleides. Als Designschaffende bestimme ich in welchen Abständen neue Teile dazukommen. Der Kollektionsgedanke fällt somit weg.
Basel, 2021
https://www.instagram.com/soevok/