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Boxed Memories

Er war riesig. Zuerst musste ich eine steile Holztreppe ohne Geländer hinaufsteigen um die grosse, schwere Luke in dem Deckenboden zu öffnen. Als kleines Kind war dies ein enormer Kraftaufwand. Eigentlich war es mir sowieso verboten diese unheimlich schwere Tür alleine zu öffnen. Doch ich konnte nicht wiederstehen. Ich liebte diesen Ort. Er war spannend, geheimnisvoll und abenteuerlich. Das Knarren der Holzluke unterstützte die steigende Spannung beim Betreten des Raumes.
 
Links von mir war nun eine hohe, dreieckige Wand aus hellen, grossen Steinen mit einer unebenen Struktur. Fasste ich sie an, färbten sich meine Hände sofort weiss. Wenn ich mich um 45 Grad drehte hatte ich eine Übersicht über den riesigen, rechteckigen Raum. Die typische Giebeldachform war problemlos zu erkennen. Lange, dicke Holzbalken schmückten den in der Mitte hohen, luftigen Raum aus. Ihnen hatte das Haus den Bauernhofcharakter zu verdanken. Vor mir zwei Fenster, verstaubt und verschmutzt, liessen sie doch noch ein paar Tageslichtstrahlen durchsickern. Dies schuf eine geheimnisvolle aber doch behagliche Stimmung. In der Mitte des Raumes stand ein Kamin aus Stein. Ansonsten war das Zentrum eher leer. Alle Dinge die sich im Laufe der Jahre nun mal ansammeln stapelten sich am Rand. Dort, wo die Decke den Boden berührt. Feinsäuberlich verpackt in etlichen grossen und kleinen Kisten. Viele waren mit weissen Tüchern bedeckt um sie vor Staub und Schmutz zu schützen. Unzählige spannende Sachen waren da in den Kisten verborgen. In einige konnte ich hineinsehen und darin rumwühlen, einige sind mir bis Heute verschlossen geblieben. Ich wanderte durch die Kisten und stillte meine Neugierde. Die Mitte des Raumes nutzte ich um zu spielen. Alle meine temporären Installationen fanden auf dem hellen, warmen Holzboden ihren Platz. Holz war sowieso das meist verwendete Material, man roch es, man hörte wie es arbeitete. Anfangs unheimlich, später nicht mehr wegzudenken.
Basel, 2014