ionicons-v5-h ionicons-v5-f ionicons-v5-f ionicons-v5-k ionicons-v5-a ionicons-v5-i ionicons-v5-e ionicons-v5-h ionicons-v5-l ionicons-v5-j ionicons-v5-g ionicons-v5-g ionicons-v5-i ionicons-v5-k ionicons-v5-g ionicons-v5-g

In meiner Kindheit war ich sehr oft bei meinen Grosseltern, da meine Mutter alleinerziehend und arbeitstätig war. Da meine Grosseltern italienischer Abstammung sind ist der Ort der mir ab Besten in Erinnerung geblieben ist natürlich die Küche. Meine Grossmutter, wegen einer sprachlichen Fehlinterpretation meinerseits übrigens liebevoll Noni statt Nonna genannt, ist eine stattliche Frau die ihr Leben der Umsorgung der Familie gewidmet hat und immer noch tut.
Die Küche meiner Grossmutter befindet sich gegenüber des Wohnzimmers getrennt durch einen schmalen eher dunklen Gang. Der Boden und die Wände oberhalb des Backofens sind mit oliv-braunen Platten gefliest. Sowieso wirkt die Küche meiner Oma in meiner Erinnerung durch und durch braun. Die braunen Fliesen, die tief braunen Schränke und Ablagen, sogar die Luft wirkt in meinen Gedanken bräunlich. Vielleicht wegen dem Mehl, welches oft in der Luft getanzt hat.
Wie schon angedeutet wurde in dieser Küche oft gebacken und gekocht. Der Geruch von frittiertem Öl und flüssigem Kuchenteig steigt mir in die Nase, wenn ich in Erinnerungen schwelge.
Oft war es aufregend, manchmal aber auch ziemlich langweilig. Wenn ich mal keine Begeisterung für die Kochkünste meiner Grossmutter aufbringen konnte fing ich an, ihren gesammten Setzkasten aus dem Gang in die Küche zu holen und jeden Fingerhut und jede einzelne Porzellanfigur auf dem Küchenboden auszubreiten und damit zu spielen. Wahrscheinlich kann ich mich deswegen vor allem auch an die braunen Fliesen erinnern.
Basel, 2013