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Postkoloniales Basel. Schauplätze aufdecken – Machtverhältnisse erleben

Entgegen vieler Annahmen, war die Schweiz keineswegs neutraler Aussenseiter während der Epoche des Kolonialismus. Begünstigt durch die Lage am Rhein profitierte gerade Basel vom weltweiten Handel. Basler Handelsfamilien erwirtschafteten grossen Reichtum mit Sklavenhandel, Museen füllten ihre Archive mit fremden Kulturgütern, rassistische Stereotypen wurden geformt und neben exotischen Tieren wurden sogar Menschen im zoologischen Garten ausgestellt. Das Gedankengut dieser Zeit hinterliess Spuren bis in die heutige Gesellschaft. Damit solche wichtigen historischen Zeugnisse nicht unkommentiert oder verharmlosend in Vergessenheit geraten, braucht es Aufarbeitung und Reflektion. Es sind jedoch fast unsichtbare Spuren, welche erst sichtbar gemacht werden müssen, damit eine Auseinandersetzung in der Gesellschaft stattfinden kann.

In dieser Arbeit werden auf einer digitalen Plattform die kolonialen Spuren in Basel aufgeführt und mit gebündelten Informationen versehen. Diese Plattform ist erweiterbar, sie kann wachsen und sich verändern, auch um dem sich weiterentwickelnden Thema gerecht zu werden. An zehn ausgewählten Standorten werden Installationen platziert, welche auf deren koloniale Vergangenheit aufmerksam machen.

Es sind Installationen, die auf interaktive, einfache und spielerische Art die Themen „Machtgefälle“, „hierarchische Kommunikation“ und „Kommunikation auf Augenhöhe“ erlebbar machen. Zum Erleben und Ausprobieren der Installationen braucht es immer mehrere Personen, so wie die postkoloniale Diskussion ein Miteinander der unterschiedlichen Akteure benötigt. Die Wechselwirkungen zwischen den historischen Themen und den modernen Installationen laden zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit der Thematik ein. Zudem regt das interaktive und sinnliche Erleben zur Reflektion der eigenen Positionierung innerhalb der Gesellschaft an.

Ob als zufällige Begegnungen im öffentlichen Raum, als aktive Recherche im Internet oder als interaktiver Rundgang durch die Stadt – das postkoloniale Basel wird sichtbar und erlebbar gemacht.
Basel, 2021