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Glück im Unglück
Seit langer Zeit führt mir mein Unterbewusstsein im Tiefschlaf einen Ort vor Augen. Dessen Ursprung und Bedeutung sind sehr schwierig einzuschätzen und werden mir ziemlich sicher für immer ein schleierhaftes Mysterium bleiben. Der Ort ist geografisch nicht definiert und kann in verschiedensten Traumpartien auftreten. Ich bin mir nicht sicher wie lange diese Phänomen schon vor sich geht, auch die Häufigkeit dessen Auftritts ist sehr unregelmässig. Ich leide in keiner Weise darunter, ganz im Gegenteil, wenn ich wieder erwache nachdem ich an diesem Ort war, muss ich schmunzeln, vorausgesetzt der Rest des Traumes war nicht zu absurd.
Ich gelange meisst nach einer abenteuerlichen Wanderung mit oftmals schlechten Begegnungen durch eher uneinladende Ländereien, welche einer Mischung aus postapokalyptischen, schweizer Ortschaften, von mir besuchten Ferienorten in Italien und Fantasielandschaften ähndeln, an diesen Ort. Dort überkommt micht dann meisst das gefühl von Efolg, das verdiente, belohende Wohl nach einem harten Tag.
An dem Ort befindet sich ein quadratischer, ziemlich untiefer See, circa 50 Meter Seitenlänge. In diesem See schwimmen extrem viele, übernatürlich grosse Störe, Welse und Karpfen herum. Er ist so voll von diesen bärtigen Grundfischen, dass diese sich kaum noch normal fortbewegen können.
Es wirkt teilweise als ob sie nach langer, panischen Suche eines Auswegs, aufgegeben hätten und sich nun verängstigt Ihrem Schicksal hingegeben hätten. Komischerweise bin ich mir nie ganz sicher ob ich für die Fische Mittleid empfinde.
Nebst ein paar wenigen Seegräsern und dem dreckigen Wasser ist dieser See jedoch sehr unnatürlich, der Grund ähnelt dem eines Swimmingpools. Das unnatürlichste, und da trete ich in das Geschehen, ist der Sessellift. Wie beim Skifahren in den Bergen führt er über den See. Nicht einfach gerade über den See und das wars. Die Strecke deckt den ganzen See ab und führt hin und zurück, wie beim Rasenmähen.
Ich komme also immer gegen Abend, selbst wenn vorher andere Gefährten dabei waren, alleine an desem Ort an und besteige den Lift. Mit einem leichten Wind in den Haaren überquere ich in der Abendröte diesen Tümpel und beobachte gespannt was unter mir passiert. Sobald der ganze See abgefahren wurde, steige ich vom Lift und das ist in der Regel auch das Ende des Traums.
Der See, der Lift und vor allem die Fische sind die ausschlaggebenden Elemente des Orts, auch wenn sie jedes Mal verschieden Auftreten. Mittlerweilen glaube ich fast, dass dieses Ereigniss eine Art Aufgabe ist, welcher ich mich stellen muss.
Basel, 2020
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