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"nonna"

Der Raum ist gross, hat hohe Decken und ist auf zwei Seiten gesäumt mit einer Fensterfront, welche von der Decke bis zum Boden reicht. Er sollte lichtdurchflutet sein. Doch die Wände sind vergilbt, ein grau-bräunlicher, abgetretener Spannteppich stiehlt dem Licht seine Dominanz. Auf eben diesem Teppich liegen weiter Kleine, in allen Formen und Farben.
Ein riesiger Esstisch, aus schwerem, dunklem Holze, steht im vorderen Teil des Raumes und dient seit Jahrzehnten als Festtafel einer grossen Familie. Alte viktorianische Stühle mit Polster säumen den Tisch. Der Rest des Raumes ist vollgepackt mit einem Sofa, einer Ottomane, drei kleinen Kaffeetischen, zwei schweren Sesseln, einem Röhrenfernseher und einer schweren, marmornen Büste. Die vergilbten Wände sind vollständig behängt von Bildern, Malereien, Postern, jedes Exemplar ein persönlicher Schatz mit einer verborgenen Geschichte.
Es riecht nach Zigarettenrauch gemischt mit köstlichen Speisen, welche in der Küche zubereitet werden und kölnisch Wasser.
Der Raum wirkt schwer und dumpf, doch mit Bedacht eingerichtet und stets sauber gehalten. Nie liegt auch nur ein Stäubchen auf den unzähligen Dekorgegenständen.
Der Raum ist ruhig und strahlt Frieden und Liebe aus. Es war die Stube einer alten Frau. Doch nicht irgendeiner, sondern einer geliebten Grossmutter.
Basel, 2020