ionicons-v5-h ionicons-v5-f ionicons-v5-f ionicons-v5-k ionicons-v5-a ionicons-v5-i ionicons-v5-e ionicons-v5-h ionicons-v5-l ionicons-v5-j ionicons-v5-g ionicons-v5-g ionicons-v5-i ionicons-v5-k ionicons-v5-g ionicons-v5-g

Nachbau, Verkohlung und Vergrabung einer verschollenen Collage von Hannah Höch in einer Zeitkapsel

Hannah Höch gilt als Erfinderin der Collage in einem dadaistischen Kontext. Im Hannah Höch Archiv hat Schicht, Martin G.; einige Abbildungen ihrer Collagen gefunden, die verschollen sind. Es gibt davon s/w Fotos - aber niemand weiss wo die Collagen sind, wie sie farblich aussehen, die Grösse ist unbekannt, das Alter ist unklar - und ob sie noch existieren weiss man nicht.

Die Collage von Hannah Höch wurde von Schicht, Martin G.; als Collage genau nachgebaut. Anschliessend wurde sie mit Holzkohle überzeichnet. Dadurch wurden die motivischen Informationen ausgelöscht. Gleichzeitig kam aber die collagistische Struktur zum Vorschein.

Hannah Höch hat das Dritte Reich zurückgezogen in einem Haus in Berlin-Heiligensee überlebt. Sie tarnte sich als Rosenverkäuferin. Daher ist der Garten auch auf eine ganz besondere Weise möglichsvt blickdicht und heterogen gestaltet. Sie brach die Kontakte zu ihren Künstlerfreund*innen ab, um diese zu schützen. Viele Bilder und zeithistorische Dokumente vergrub sie in ihrem Garten, damit sie von der Gestapo nicht gefunden werden konnten. Nach dem Krieg lebte sie weiter in dem Haus und Garten bis zu ihrem Tod 1978. Seither wird das Haus und der Garten entsprechend ihrer Vorstellungen weiter gepflegt.

Aus diesem Garten wurde von Schicht die Erde entnommen und in eine sog. Zeitkapsel gefüllt. In diese Erde wurde die verkohlte Collage eingebettet und mit Erde verfüllt. Immer zu einer Ausstellung wird die Arbeit aus der Zeitkapsel entnommen und zur Präsentation freigegeben. Zum Ende einer Ausstellung wird die Collage wieder in die Erde der Zeitkapsel zurückgelegt und mit Erde verfüllt.

Beim Bau der Holzburgen der in der Gegend um Berlin ansässigen Slawen wurden die Spitzen der Holzbalken verkohlt, da sie so im Erdreich nicht durch Schädlinge und Fäulnis angegriffen wurden. Aus solchen konservatorischen Gründen habe ich die verkohlte Collage in der Erde deponiert. Wir finden im Depot eines Museum zwar bessere konservatorische Bedingungen als in der Erde vor. Trotzdem wissen wir sehr wenig darüber, wie lange Museen halten werden. Es scheint nur klar zu sein, dass auf eine lange Sicht Gebäude und Städte zu Ruinen werden, hingegen Artefakte im Boden sehr lange überleben können. Bei der vorliegenden Collage fiel die Entscheidung für eines durch Verkohlung optimierte Konservierung in der Erde. Zum realen Abgleich dieser zwei Zeitkonzepte wird die Zeitkapsel mit der Collage in der Erde nach einigen Ausstellungen in einem Museumsdepot eingelagert.
Shedhalle Zürich, Kunsthalle Memmingen, Kunstverein Pforzheim, 2018
https://www.martingschicht.net


References

Full spec

anderesformat
camera
Bucher, Patricia
dauer
Je nach Sequenz 2 h, oder 5 Minunten
doctype
Dokumentation einer Performance/Aktion / Documentation of a performance/action
eventcurator
eventplace
Shedhalle Zürich, Kunsthalle Memmingen, Kunstverein Pforzheim
festival
function
planender und ausführender Künstler
jahrgang
1968
medium
Fotos / Photos
performers
remark
schlagwort
Genres:Site Specific;Bezüge:Historie;Themen:Kunst und Leben;Qualitäten:konzeptuell;Materialien:Biografie;Mittel:Mediale Übertragung;Räume:Landschaft;Materialtyp:Dokumentation einer Performance
sprache
deu