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Besonnen

Nach mehr als zwei Dutzend Treppenstufen gelange ich zu einer massiven Holztür. Der Eisengriff in meiner Hand fühlt sich schwer und kalt an. Mit lautem Knarzen öffnet sie sich und eine kleine schwarze Kammer erscheint. Es gibt kaum Platz die schwere Türe hinter mir zu schliessen, denn direkt vor meiner Nase steht schon die Nächste. Die verschlossenen Türen, die dunklen schwarzen Wände und der kratzende Spannteppich wirken vielleicht für andere einengend und beängstigend, aber mein Körper erkennt die damit verbundenen Erinnerungen. Es löst sich in mir ein heimisches Gefühl der Vertrautheit aus.
Beim Öffnen der zweiten Türe ertönt das Knacks-Geräusch des metallenen Griffes, dass bis zum Dachgeschoss nicht zu überhören ist. Für jeden Anwesenden ist es klar, dass jemand angekommen ist. Der Geruch aus Altbau und abgenutzten Spannteppich kommt mir entgegen. Laufe ich einige Schritte gerade aus, erscheint die nächste Tür. Diese führt zum Schauplatz, der Treffpunkt worin allen wichtigen Ereignisse stattfinden.
Hier werden Pläne geschmiedet, Geschichten ausgetauscht, Finanzen überprüft, aber auch zusammen gekocht. An warmen Sommertagen durchflutet das Licht den Raum und taucht die Küche in einem goldenen Schimmer. Bei kalten Wintertagen spenden die selbstgemachten Kartonlampen ein dumpfes Licht und hinterlässt so eine vertraute und gemütliche Stimmung, der zum Verweilen einlädt. Trotz der ungewohnt rosafarbenen Küchenschränke und der stechend mintgrünen Wände, die an ein Barbie-Haus erinnern, verWal auf die Arbeitsfläche oder auf dem Kochfeld.
Basel, 2016