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Speläotheme

Mischtechnik und Fimoplastiken auf Papier
Tuschestift und Tusche auf Papier
Speläotheme sind Höhlenmineralien, auch Höhlensinter genannt, sekundäre Mineralablagerungen, die meist durch Ausfällen aus gesättigten Lösungen entstehen.
Speläotheme befinden sich in der unterirdischen Welt unseres Planeten. Sie bleiben uns oftmals verborgen, wie auch viele andere Naturphänomene. Um sie zu entdecken muss man sich durchwühlen, die Erkenntnisse müssen erarbeitet werden. Ihre Existenz kann nur erahnt, angenommen werden.
Die meisten Höhlen werden durch korrodierendes Wasser über hunderttausende von Jahren gebildet. Sie stellen ein eigenes geschlossenes Ökosystem mit spezifischer Fauna und Flora dar. Höhlen erscheinen mir daher als geeignetes Untersuchungsobjekt meiner Forschung. Einer künstlerischen Forschung nach den zugrundeliegenden Systematiken und Ordnungsprinzipien in der Natur.
Meine Bilder sind daher mehr Recherche als Malereidiskurs, es geht um das zugrundeliegende Thema. Die Malerei fungiert dabei als Gerüst in dem ich mich forschend bewegen kann.
Ausfällungen, Ablagerungen, Lösungen spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung meiner Bilder. Es geht weniger darum bewusste malerische Gesten zu setzen als vielmehr um einen chemisch-physikalischen Prozess. Ein direktes Einsteigen in Systeme und Abläufe analog zur Natur.
Meine Bilder beschränken sich nicht auf einen Aspekt, sondern stellen meist einen ganzen Lebensraum dar. Ein großes Ganzes wird geschaffen mit Sedimenten, Lagen, Welten, Öffnungen und darin wird das Kleinteilige, ein Mikrokosmos, eingebettet. Das Blickfeld wird eingegrenzt, ein Untersuchungsraum entsteht.
Wichtig ist mir eine Form von Ganzheitlichkeit auf allen Ebenen, sowohl was das Thema als auch was die Umsetzung betrifft. Deshalb treffen in meinen Arbeiten meist mehrere Medien aufeinander. Die Zeichnung im Mittelpunkt, die Malerei als Forschungsraum, die Kleinplastiken, die sich in das Gefüge einbetten.
Sie spiegeln besonders eines der Grundmotive meiner Recherche wider. Die Kleinteiligkeit, die Anhäufung, die Verdichtung. Strukturen und Grundmuster auf die wir in der Natur immer wieder treffen. Viele kleine Dinge bilden ein Großes.
Das Aneinanderfügen kleinster Teile wird so zum direkten haptischen Experiment und trägt zu einer Annäherung an das Verständnis von Biogenese bei. Eine wichtige Informations- und Inspirationsquelle stellt für mich die Naturwissenschaft dar. Fakten und Informationen werden im Laufe der Zeit von mir gesammelt und zusammengetragen und auf intuitive Weise wie Samples neu zusammengesetzt. Ich beschränke mich dabei nicht auf einen bestimmten Bereich, sondern stoße immer wieder auf neue Interessensgebiete, die meine künstlerische Forschung vorantreiben.
Viele kleine Erkenntnismomente generieren ein Bild. Es geht mir dabei weniger um wissenschaftliche Akkuratesse als um die Schaffung eines künstlerischen Weltbildes.
"Und die Kunst mag durch sich selbst erfreuen." (Benoît B. Mandelbrot)
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