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Flussprotokoll

koll
Die Themen Zeit und Temporalität haben in und für unsere* Werke/Projekte/Prozesse sukzessive an Relevanz gewonnen. So zum Beispiel in der Performance-Installation Streamer (2019), die wir an der Master-Abschlussausstellung I-HOOD (26.8.2019 -1.9.2019) im Kunsthaus Baselland zeigen oder in der Einzelausstellung little sun back here, a post-periphery poem (29.11.2019 – 7.11.2020) im Kunstmuseum Sion. In der die Fotosensitivität von Holz und dessen Langzeitbelichtung eine wichtige Rolle spielen. Teil dieser Ausstellung ist die Drehung eines alten Walliser Stadels im Binntal um 180 Grad. Damit wird die gräuliche Schattenseite des Gebäudes, welches nie oder fast keine Sonne erhalten hat, für zehn Jahre in die Sonne gedreht, so dass sie den umliegenden dunkelgebräunten Fassaden angleichen wird. Im Museum in Sion thematisieren wir durch ein Solarium die einjährige Dauer der Ausstellung. Diese Arbeitsprozesse und Werke haben uns dazu gebracht, uns stärker mit der Dauer der Kunstproduktion/Konzeption und dessen Verhältnis zur Temporalität des Werkes/der Ausstellung auseinanderzusetzten.
Wie arbeiten wir mit der uns zur Verfügung stehenden Zeit und was bedeutet es ein Werk, das mehrere Jahre vielleicht Jahrzehnte sichtbar sein wird, in wenigen Wochen/Monaten zu konzipieren? Wie beeinflussen alltägliche Tätigkeiten wie Wandern, Theater, Tanzen, Filme, Musik, Früchte und Kräuter sammeln, Fischen, Strahlen, Klettern, Poesie, Schwimmen, Freundschaft, Familie, Drogen, Literatur, Essen und Sex, sprich alles das, was innerhalb und ausserhalb des Ateliers geschieht und mit dem wir den Grossteil unserer Lebenszeit verbringen, unsere künstlerische Praxis?
Für meine reflexive Arbeit (und auch unabhängig davon) haben Flurina Badel und ich, während einem mehrmonatigen Aufenthalt im Kunstdepot Göschenen, viele Stunden am Fluss verbracht und dort ein Protokoll erstellt. Die Zeit, die wir dort am Fluss verbracht haben, war für uns sehr wertvoll, um über Konzepte wie z.B. Wahrnehmung, Zeit, Kontemplation, Flow, NaturKultur, Skulptur, Installation und Zeichnung nachzudenken, zu schreiben und zu sprechen. Seither haben wir es zu einem wichtigen Bestandteil unserer künstlerischen Praxis gemacht regelmässig an Gewässern zu sitzen und dort unsere Beobachtungen und Gedanken zu protokollieren. Einen Auszug aus diesem weiterwachsenden Flussprotokoll stellt nun meine reflexive Masterarbeit dar.
→ Download Flussprotokoll (.PDF)
2019
https://masterreflex.ch/2019/