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Als Künstlerin arbeite ich mit dem Material, welches mich umgibt und das mich beschäftigt. Der menschliche Körper beispielsweise ist omnipräsent, dient mir als Arbeitsmaterial und Instrument für multimediale Arbeiten. Weshalb er so stark Einzug in meine Arbeit findet, hat auch mit meinem beruflichen Werdegang zu tun, welcher eine medizinische Grundausbildung beinhaltet. Dort stehen der Körper und seine physische und psychische Verletzbarkeit im Zentrum.
Doch der Körper ist in meinen Arbeiten nicht immer direkt sichtbar. Das Interesse daran kann sich auch über die Verwendung von alltäglichen Materialien und Gegenständen äussern. Diese Materialien haben unmittelbar mit dem Körper zu tun und stehen oft im Zusammenhang mit meinen Erfahrungen im Spital, welche eine meiner Inspirationsquellen für meine künstlerische Arbeit sind.
Wo steht das Tier und wo steht der Mensch? Dies ist eine Frage, die mich immer wieder beschäftigt. Ich denke, der Mensch ist ein Tier und das Tier auch ein Mensch. In meiner Recherche bin ich auf den französischen Philosophen Gilles Deleuze gestossen. Er schreibt in becoming animal, dass der Mensch zum Tier werden müsse, damit das Tier zu etwas anderem werden könne, um so das traditionelle Verständnis von Mensch und Tier aufzubrechen, damit sich Mensch und Tier in einer tieferen Beziehung begegnen können. Auf diesen Aspekt nehme ich in meiner Arbeit Bezug. Die Herstellung von Butter durch die Verwendung von Milch unterschiedlicher Lebewesen (Mensch und Tier) ist ein Versuch, in diese Zone der Unklarheit vorzudringen.
Basel, 2019
Foto: Christian Knörr