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Dogs Don’t See Rainbows

Letzthin, mitten in der Nacht, habe ich einen Fuchs gefunden. Er war tot. Ich nahm ihn mit. Am nächsten Tag kam Besuch in das kleine Haus. Wir sprachen über sein Begräbnis. Ich sagte: «Ich fühle mich verantwortlich dafür». Der Besuch sagte: «Wer sonst?». Später haben wir uns Schallplatten angehört. Es war windig an diesen Tagen. Ich lebe schon eine Weile da, schaue mir schlafende Tiere an und denke an dies und jenes. An den eigentümlichen Raum der Atemwende zum Beispiel.
Ausgangspunkt der Arbeit bildet ein loses Gespräch über das Begräbnis eines jungen Fuchses. Der Atem in verschiedenen Ausformungen durchzieht das Video und bildet gleichzeitig seine Klammer; Sprechen ist mit Atmung verbunden, der Odem hat den Fuchs verlassen, der Atem der Tiere im Schlaf geht langsam und verweist auf seinen Bruder, den Tod. Dieser Bedeutungsraum ist gleichzeitig mit einer rhythmischen Ebene verwoben: mit der Kamerafahrt durch Felder alljährlich wiederkehrender, wilder Osterglocken, dem Atmen der Tiere, dem Wogen der Äste im Wind sowie dem Drehen der Schallplatten, welche während des Gesprächs aufgelegt wurden.
Basel, 2019
Foto: Christian Knörr