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Bei „Inframince“ gelangen die Zuschauer in einen riesigen dunklen Raum in dem ein Meer von Zeitungen herumgewirbelt wird. Geräusche von Sturm durchmischt mit Klängen tönen lautstark. In dieser Halle steht eine Installation (7x7m). Starkes Licht dringt aus ihr. Soll die Leute anziehen. Die vier Wände der Installation sind aussen schwarz gestrichen und innen in rohem Zustand. Die Wände sind jeweils mit acht Öffnungen versehen. Diese Löcher sind Gesichtsgross und geben dem Zuschauer die Möglichkeit von aussen nach innen zu sehen. Dieser Raum der wie ein Zimmer aussieht symbolisiert die Umstülpung einer inneren Welt. Die Wände bilden die Membrane. Der Zuschauer wird zum Bindeglied. Sein Blick verbindet die äussere mit der inneren Landschaft. Die Betrachter werden einerseits zu Voyeuren und andrerseits Teil der Installation. Es entsteht eine Porträtgalerie die für die Figur eine Spiegelabfolge darstellt. Die Suche nach sich selbst - die Beschäftigung mit dem Spiegelbild - der Maske - Fixpunkt im Chaos. Der Boden der Installation besteht aus Schaumgummi.
Die Bewegungsqualität der Figur wird dadurch stark beeinflusst (amorph/somnambul/aquarienhaft). Die Bodenfläche dient wie die Wände als Filmprojektionsfläche. Die Figur hält ein Teil der an Gummischnüren befestigten Objekte (ca. 100 Stück). Sie entgleiten ihr. Ein Alphabeth von Objekten bilden ein Gerüst/Skelett von Erinnerungen, Gefühlen, Zeichen und Assoziationen. Bekannte Gegenstände neben abstrakten. Schwere Objekte die sich in die Weichheit des Bodenmaterials eingraben - Spuren hinterlassen die nur langsam wieder verschwinden - wie Bilder die sich in unser Gedächtnis einbrennen um im Laufe der Zeit wieder zu verblassen. Hautzeichen. Abdrücke. Mulden. Dellen. Schnitte. Verletzungen und Narben. Leichte, zarte, transparente und fragile Objekte die leicht zu bewegen sind. Der Figur werden durch das Entgleiten die Orientierung und die Geländer des Seins entzogen (hängen und schweben sind Zustände der Ambivalenz und des Zweifels).
Die Objekte sind aus Wachs/Papier/Filz/Holz/Haaren/Blei/Draht/Plastik/Gummi/Stoff etc. (1995)
Westend/ Schoeller-Areal Zürich, 1995, 1996


Additional

Die Performance wurde an im Oktober/November 1995 und im März 1996 im Westend an der Limmatstrasse im ehemahligen Schoellerareal in Zürich gezeigt. Die Besucherzahl war beschränkt da in den vier Wänden der Installation jeweils acht Gesichtformen ausgesägt waren. Die Super-8 Filme haben Clarissa Herbst und Dominique Rust aufgenommen. Der Flyer für das Projekt hat genau die Form und Grösse der ausgesägten Löcher der Wände. Beim Plakat ist ebenfalls die Form ausgestanzt. Es befindet sich auch in der Plakatsammlung des Museums für Gestaltung in Zürich. Zur Figur in unseren Arbeiten: Die Bewegungen, Aktionen und Texte entfernen sich von der herkömmlichen schauspielerischen Darstellung. Es existiert keine dramaturgische Entwicklung - keine Geschichte. Die Figur ist einerseits Teil des Gesamtbildes - der Installation und andrerseits verbindet und bündelt sie die verschiedenen Ausdrucksformen.

Remark

Fotos von Performance Christian Altorfer

Tags

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Queries

Bang Bang

References

Full spec

anderesformat
Fotos von Christian Altorfer
camera
dauer
ca. 60.00
doctype
Performance/Aktion für die Kamera / Performance/Action for the Camera
eventcurator
eventplace
Westend/ Schoeller-Areal Zürich
festival
function
Performer/Teil des künstlerischen Teams
jahrgang
1960
medium
Fotoserie (Reihenfolge am Ende vom Dateinamen benennen!) / Photo series (name sequence at the end of the file name!)
performers
Rust, Dominique (Performer); Leimbacher, Wuz (Klang); Wrage, Susanne-Maria (Tonbandstimme); Müller, Hanspeter (Tonbandstimme)
remark
Fotos von Performance Christian Altorfer
schlagwort
Genres:Inszenierung;Themen:Körper und Raum;Qualitäten:experimentell;Materialien:Alltagsgegenstände;Mittel:Körper und Objekt;Räume:Ausstellungsraum
sprache
deu