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Oper als Text. Das Libretto am Beispiel der Oper La Traviata

Wenn wir an Oper denken, denken wir in der Regel an kostspielige Inszenierungen und aufwändige Aufführungen. Woran wir meist nicht denken, ist das Libretto, das Textbuch zur Oper. Das Libretto steht, mit seiner nüchternen und eindimensionalen Gestaltung, jedoch im Gegensatz zum effektvollen Geschehen der aufgeführten Oper.

Ich habe mich gefragt wo Probleme und Unterschiede zwischen der musikalischen Darbietung und dem schriftlichen Text bestehen. Lässt sich das Geschehen auf der Bühne im Textbuch repräsentieren? Kann das Libretto zu einem eigenständigen und spannenden Erlebnis werden, unabhängig von der Oper?

Am Beispiel des ersten Aktes der Oper La Traviata habe ich in meiner gestalterischen Arbeit Lösungsansätze für diese Fragen erarbeitet. Die gegebene Struktur der Musiknummern wird dabei genutzt, um dem Leser eine Übersicht der Szenen und relevanten Informationen zu geben. Mittels der Neuverteilung des Einführungstextes wird für den Leser ein zeitnahes Leseerlebnis geschaffen. Gestützt auf den Handlungsverlauf, der Funktionen der einzelnen Stücke und dem semantischen Gehalt der Texte, gewinnt die Gestaltung des Librettos an Mehrwert. Anhand der typografischen Inszenierungen und Eingriffen werden die in den einzelnen Stücken relevanten Themen hervorgehoben, die Charakterzüge der Protagonisten unterstrichen und die Koloratur der Emotionen differenziert.
Basel, 2017
https://jeannebussmann.ch