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Mixed Life. Eine immersive Theatererfahrung zum Thema Gentrifizierung
Die drei neu geschaffenen Räume können sich an die gegebene räumliche Struktur anpassen und somit auf einer Bühne, in einer Halle oder in anderen Räumlichkeiten inszeniert werden.
Der Abend lädt zu einem Spiel ein, bei welchem jedem Gast eine individuelle Rolle als CEO mit verschiedenen Ausgangspositionen zugeteilt wird. Jede Person erhält zu Beginn des Abends eine auf ihre Rolle zugeschnittene Aufgabe. So muss der eine Gast für seine Firma einen neuen Komplex bauen, der Nächste ist auf der Suche nach einem neuen Standort für den Firmencampus. Auf einem Spielbrett, welches Basel geographisch repräsentiert, investieren die Besucher:innen in Gebäude und maximieren ihren Profit.
Anschliessend werden die CEOs aufgefordert, sich den Bewohner:innen zu stellen, denen sie eben noch die Häuser abkauften. Wer lebt hinter diesen Türen? Was für Auswirkungen hat ein Umzug für diese Menschen? Gibt es noch genügend bezahlbaren Wohnraum in Basel oder werden sie in die Agglomeration gedrängt? Dieser zweite Raum bringt dem Publikum mit Hilfe einer lebensnahen Einrichtung und Möblierung das Leben der Quartierbewohner:innen näher, zusätzlich anwesende Schauspieler:innen verkörpern diese und interagieren mit den Besucher:innen.
Im dritten Raum taucht das Publikum in die Yuppie Bar #cogitatio (lat. Reflexion) ein. Warmes Licht, moderner Charme und preiswerte Getränke laden zum Verweilen ein. Die Speisekarte lockt mit marinierten Oliven und fördert durch provokante Fragen die Reflexion und den Austausch über die Erlebnisse im Verlaufe des Abends. Inszeniertes Informationsmaterial in Form von Videos und Büchern bietet zusätzlichen Gesprächsstoff. Als offener Abend inszeniert, gibt es keinen gemeinsamen Abschluss. Das Publikum ist eingeladen, solange wie es möchte in der Barumgebung zu verweilen.
Mixed Life gliedert sich in das Überthema Radical Repair ein. Der von Mabel O. Wilson geprägte Begriff bezieht sich auf den Versuch einer Wiedergutmachung. Diese soll nach Wilson nicht durch das Abreissen vorhandener und das Bauen neuer Strukturen geschehen. Vielmehr soll die Wiedergutmachung durch die Umnutzung vorhandener Substanz und das Neu-Zusammensetzen von bereits existierenden Strukturen (Gebäude, Materialien, wie auch sozialen Gefügen) an Mehrwert gewinnen.
In diesem Kontext gliedert sich die Gentrifizierung als negatives Beispiel ein. Deshalb setzt sich die immersive Theatererfahrung das Ziel, dem Publikum diesen Begriff und die im Hintergrund wirkenden kapitalistischen Kräfte als Auslöser aufzuzeigen und verständlich zu machen.
Basel, 2022
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Innenarchitektur und Szenografie 2022 Diplom Ausstellung
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