Die Arbeit Surplus Values beschäftigt sich mit den in Konsumgütern implizierten emotionalen Werten, die über eine rein materielle Erklärbarkeit hinausgehen und dazu gebraucht werden, um die Diskrepanz von Material zu Verkaufswert zu überbrücken. In dieser Multikanal-Video-Installation, bestehend aus Found Footage, stelle ich TV-Werbungen, die repräsentativ für diese Emotionalisierung (und Fetischisierung) von Produkten stehen, Material mit erweiternden und kon- trastierenden Qualitäten gegenüber, um durch die Interaktionen der unterschiedlichen Bildsprachen ein intuitives, assoziatives Verständnis zu generieren. Dabei lege ich besondere Aufmerksamkeit auf die Erfassung und Kultivierung dieser emotionalen Werte durch modernes Marketing, durch das auf Güter übertragene Werte wie Individualität, Gruppengefühl, Klimarettung oder Revolution auf eine Gratwanderung zwischen medialer/sozialer Sichtbarkeit und kapitalistischer Reduktion und Redundanz geschickt werden. Wo entsteht dabei eine Repräsentation von Werten, die Neues erwirken kann und wo versinken diese Werte in Bedeutungslosigkeit und medialer Übersättigung?