Unser Alltag ist geprägt von unpersönlichen Orten im öffentlichen Raum. An Bahnhöfen, Parkplätzen und in Einkaufszentren treffen wir täglich auf unzählige, unbekannte Menschen. Was verraten uns ihre Gesten, Mimik und Körperhaltungen über ihre Leben und Charakterzüge? Ständig senden wir Signale aus und kommunizieren nonverbal, oftmals ohne uns dessen wahrhaftig bewusst zu sein. Für mich als Künstler und Beobachter wird es genau an diesem Punkt spannend. In meiner Arbeit konstruiere und erzähle ich die Geschichten meiner Mitmenschen, verknüpfe sie und ziehe Parallelen zum eigenen Dasein. Der Digitalisierung und unserem wachsenden Konsumverhalten trete ich kritisch gegenüber. Somit sind Oberflächen, inhaltlich wie formal, ein wichtiger Bestandteil meiner künstlerischen Praxis. Mit Bezügen zu historischen Kunstbewegungen, wie zum Beispiel der Neuen Sachlichkeit der 1920er-Jahre, der Pop Art der 1960er-Jahre oder auch der Künstler*innengruppe des Nouveau Réalisme versuche ich meine eigene Bildsprache zu finden. Den oft sehr intuitiv wirkenden Werken geht ein langer Planungsprozess voraus. Dafür nutze ich analoge wie auch digitale Medien. In den flächigen Werken ist die Linie der ursprünglichen Skizze noch spürbar. Somit treffen Malerei und Zeichnung spielerisch aufeinander.