Umbilikord und der Monolith
Die Rollläden sind nur teilweise geöffnet, Lichtstrahlen durchschneiden den Raum, und werfen Schatten auf den Boden. Ich schliesse meine Augen und bunte, organische Flecken bilden sich vor meinen geschlossenen Lidern. Ich versuche sie mit meinem Blick zu fangen, doch sie entweichen und verformen sich sobald ich ihnen näher komme. Die Gardinen bewegen sich im rhytmischen Tanz, Ich sehe wie die Blätter von den Bäumen auf den Boden segeln und durch die Wände und den Boden sickern Stimmen welche nur noch als dumpfe Geräusche wahrnehmbar sind.
Durch ein Türchen steige ich in das Küchenmodul und begebe mich in meine Höhle. Das Innere umhüllt mich wie eine Haut und verwandelt sich in einen neuen Raum, in einen Wegraum. Der Sog zieht mich in eine andere Welt. Die Module verschwinden und hinterlassen einen Ort der Schutz bietet, Schutz vor der realen Welt, freiheit. Die Kabel unter dem Modul verwandeln sich in Wände, die Rohrleitung verschmelzen in wunderschöne, natürliche Formen. Der Staub veredelt den Boden, kleine Hügel entstehen. Ticktack ticktack, es gibt keine Zeit.
Sobald ich unter dem Küchenmodul hervorkrieche, kehre ich in das Schlafzimmer meiner Eltern zurück, eine Welt, die hell, warm und geborgen ist. Der Start und Schlusspunkt meiner Reise. Meine Gedanken trauern meiner Traumwanderung nach, ich möchte zurückin die grossen Räume und zu dem unebenen, stolprigen Boden . Diese Höhle ist die Erschliessung. Jede Reise führt an einen anderen Ort. Jeder Tag ist ein neues Abenteuer. Er ist der Weg in die Unendliche Fantasie.
Basel, 2013