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five ways to communicate

Format: Performance
Ramon und Steven stehen sich gegenüber. Jeder hat neben sich einen Schreibblock und ein Schreibzeug am Boden liegen.
Ramon ist schwarz gekleidet und Steven weiss. Sie gehen aufeinander zu, umarmen einander förmlich und gehen wieder auseinander. Es geht ein Dialog zwischen den bei den los, den ich schreibend nicht festhalten konnte, weil zu schnell. Sinngemäss: Ramon '" Jaa Echo?" antwortet Steven. Recht schnell entsteht Konfusion, weil Echo nicht antwortet wie ein Echo und ausserdem nicht mit Ramon plaudern will und auch nichts vorzuschlagen hat. Ramon ist unzufrieden mit Echo: " Hau ab, geh weg, scheiss Echo!"
Sie stellen sich Rücken an Rücken halten sich an den Händen. Einer versucht sich von dem anderen loszureissen. Steven schreit: "Lass los, ich will frei sein ... ich bin hell und du dunkel!" Doch Ramon will nicht allein sein. "Ich bruch öpper". Zum Schluss gelingt die Trennung. Beide sauer wirkend, setzen sich mit dem Rücken zueinander im Abstand von Sm auf den Boden. Jeder nimmt den Block und fängt an darauf zu kritzeln, das Blatt abzureissen, zusammenzuknüllen und hinter sich zu werfen. Möglichst so, dass es den anderen trifft. Dies wiederholt sich 6 -7 mal. Ich versuche zu lesen, was Ramon schreibt: "Bin glücklich" und "jetzt reichts", kann ich erkennen.
Beide stehen auf. Ramon geht zu Steven, legt sich auf den Rücken, mit den Füssen auf Stevens Schienbeinen. Auf diese Weise schiebt Steven Ramon durch den Raum, während Ramon spricht: .... Dunkle Nacht .. Stadt die schläft .. könnte regnen. Kaum Autos auf der Strasse. Es könnte wärmer sein, Eiszapfen .. oh nein, Licht kommt ... Ich verschwinde, löse mich auf..." Also der Tag, der die Nacht wegschiebt. Zwei, die nicht zusammenpassen und sich nur gegenseitig verdrängen können.
Steven steckt ein Kissen unter sein T-Shirt. Legt sich hin, spielt sprechenden Hund, der gestreichelt werden will. Sein Name ist Rollmops. Mensch und Hund reden aneinander vorbei. Mensch bezeugt seine Zuneigung verbal ohne Hund zu streicheln. Rollmops hat Schnauze voll und geht. Steven kommt zurück, beide umarmen sich noch mal förmlich und das war's.
Es geht offensichtlich um Beziehung und Kommunikation, und stetiges aneinander Vorbeireden. Um Isolation im alltäglichen Miteinander. Das viele gesprochene Schweizerdeutsch wirkte aber irgendwie ablenkend und nahm die Spannung der Interaktion. Schweizerdeutsch kann es zu persönlich machen.
Mimi von Moos
Kunsthof Zürich, 2010-04-11
http://hdl.handle.net/20.500.11806/mediathek/inventory/B0000078449