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Archive des Ephemeren (#zotero2-2317722.2BT8FNXS)

Archivprozesse. Über Logiken des Sammelns und die Medialität von Artefakten eines Performance-Archivs
(02.11.2018)

https://hdl.handle.net/20.500.11806/qr/ade_Buscher
Büscher, Barbara (Presenter)

Mein Beitrag beruht auf Überlegungen, die sich aus den Ergebnissen unseres von der DFG geförderten Forschungsprojektes Verzeichnen. Archivprozesse der Aufführungskünste ergeben, das ich gemeinsam mit Dr. Franz Anton Cramer (Berlin) geleitet habe. Zwei Aspekte möchte ich skizzieren: die sehr unterschiedlichen und eigen-artigen Logiken des Sammelns und die Medialität der gesammelten Artefakte.
Unter dem Begriff Archivanalyse haben wir exemplarisch an verschiedenen Typen von Akteur_innen im Feld der Performance/Aufführungskünste untersucht, wie und was sie sammeln und aufbewahren. Die Dokumentation der Archivprozesse selbst haben wir als Teil der Archivbildung verstanden.
„Es muss (...) darum gehen, die Sammlungen, wie sie aus der Realität der Kunst hervorgehen, zu erschließen, in ihrer Vielzahl und Eigenart zu überblicken und wechselseitig fruchtbar zu machen. Wichtig wäre es, über die heterogenen und oft partiellen, idiosynkratischen und kuratierten Bestände einen strukturierten Nachweis zu führen.“ (Büscher/ Cramer/ Ortmann 2016, MAP#8) Verzeichnen und dessen An/Ordnung erscheint zunächst (?) als eine Aufgabe, die quer zu den sammelnden Praktiken der etablierten Institutionen Archiv, Bibliothek und Museum steht.
Überlegungen und exemplarische Untersuchungen zu den verschiedenen medialen Artefakten, die auf Performance oder Aufführungen verweisen, von ihr geblieben sind oder als deren Teil konzipiert wurden, verweisen auf Fragen nach ihrer Lesbarkeit und Komplementarität sowie auf Aspekte der Beziehungen, die sie zum Ereignis der Aufführung unterhalten. Eine zukünftige Aktualisierung oder ein beweglicher Zugang – wie unser Projekt ihn beschrieben hat – sowohl in der historischen Forschung wie für Wieder-Holungen in künstlerischer oder kuratorischer Praxis, wird von diesen Überlegungen geprägt sein müssen. Dabei interessiert mich nicht nur zu verfolgen, welch je spezifischer Aussagewert Fotos, Filme, Scores, Handlungsanweisungen, Props / Objekte, Diagramme etc. herstellen, sondern auch wie alle diese einzelnen Bestandteile einer Aufführung(sdokumentation) wiederum zum eigenständigen Werk werden können.
Barbara Büscher / Franz Anton Cramer / Lucie Ortmann: Archivprozesse manifestieren. Schlussfolgerungen, in: MAP#8, http://www.perfomap.de/map8/archiv.-analysen-teil-1/archivprozesse-manifestieren. Zahlreiche Texte aus und zu unseren Untersuchungsergebnissen sind in der Online-Zeitschrift MAP media - archive - performance (www.perfomap.de) veröffentlicht worden.

 

Zur Zeitschrift MAP – media l archive l performance:

http://www.perfomap.de/

place: Kustmuseum Bern



Extra
Language:  Deutsch
DateAdded:  2019-04-14T10:28:01Z
DateModified:  2021-10-13T10:46:03Z
Rights:  https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
ShortTitle:  Archival Processes. About Logics of Collecting and the Mediality of Artifacts in a Performance Archive
Key:  2BT8FNXS