Blaue Stunde
(2015)

In Auseinandersetzung mit dem Künstlerhaus S11, Solothurn wollte die Künstlerin eine einmalige Szene für eine Stunde in einem der Räume vor Ort entstehen lassen. Für die Dauer der „Blauen Stunde”, also der Stunde vor der vollkommenen Dunkelheit entsteht ein „choreografisches Still“ mit 2 Darstellern. Besucher können in die Szene einsteigen, mit der eigenen Bewegung im Raum die Veränderung der Beziehung zu den Akteuren erspüren, oder auch aussenstehender Beobachter bleiben. Die Szene bleibt ohne Worte, sie lässt Narration zu, verweist aber auf keine konkrete Geschichte, sodass jeder Besucher die Beziehungen zwischen den Akteuren und, im Verhältnis dazu, seine eigene, aus seinem Hintergrund mit Assoziationen füllen kann. Die Nähe von Inszenierung und „Wirklichkeit“ entspricht dem Bedeutungssinn des Zeitpunkts der „Blauen Stunde“, der Zeit zwischen Tag und Nacht, kurz vor Verschwinden des letzten Sonnenlichts.