Maag Unikat
(2016)

MAAG UNIKAT
Partizipative Performance von Maag, Irene;
19.3.2016 Basel, Sääli zum goldenen Fass, KUNST in dr BÄIZ Performance-Soiree
ZuschauerInnen können entscheiden, welche Körperteile der Performerin sie mit Salzteig abgeformt wünschen. Als MAAG UNIKAT nummeriert und bezeichnet/signiert dürfen sie das so entstandene Performance-Relikt und Artefakt zusammen mit den AGB gegen einen von ihnen bestimmten Geldbetrag mitnehmen. Im Gegenzug wird Name und Adresse protokolliert: Persönliche Daten und eine Spende werden gegen Erlebnis und Performance-Relikt/Artefakt getauscht.

Mit der Performance reflektiert die Künstlerin den eigenen Körper, nimmt Bezug auf bildhauerische Abläufe (Abformen, Negativherstellung) und verknüpft sie mit häuslichen Materialien und Tätigkeiten.
Die Performance wirft allgemeine Fragen des Alltags, seinen Fiktionen, sowie wirtschaftliche Fragen und solche der Kunstproduktion und des Kunstmarkts auf: Kunst und Körper als Dienstleistung?
Anhand der Performance lässt sich über Kunst als Dienstleistung, oder Macht- und Rollenverhältnisse sinnieren. Ist die Stellung der Frau in der Kunst eine gleichberechtigte? Sowohl in moderner Bildhauerei als auch in Pornografiedarstellungen wurden und werden Frauen – in der Rolle des Modells – nackt abgebildet, der Körper der Frau vermarktet. In der Performance ist Maag, Irene; gleichzeitig Autorin und Modell und bestimmt selbst über ihren Körper. Welche Körperteile wünscht das Publikum abgeformt? Das Protokollieren und fotografische Dokumentieren des Tauschhandels verschafft nachhaltige Übersicht und übt gleichzeitig zusammen mit den anwesenden Personen soziale Kontrolle aus.
Text: Maag, Irene; / Andrina Jörg