m.a.d. - über dich
20 Minuten Live-Video-Performance
gefolgt von einer kurzen Begegnung und Diskussion mit dem Künstler
Die COVID-Krise sowie die virulenten politischen Ungleichheiten in unserer kapitalistischen, rassistischen, sexistischen und ableistischen neoliberalen Gesellschaft machen deutlich, wie wichtig zwischenmenschliche Beziehungen, Solidarität, Gemeinschaftsbildung und radikale Fürsorge als notwendige Überlebensstrategien in einer feindlichen Umgebung sind. Basierend auf ihrer letzten Bühnenarbeit m.a.d., die vom Tanzhaus Zürich koproduziert wurde, hat Valerie Reding die Live-Video-Performance m.a.d. - about you in 2021 in Koproduktion mit TROIS C-L Centre de Création Chorégraphique Luxembourgeois (LU) und dem ZÜRICH TANZT Festival (CH) realisiert.
In Zusammenarbeit mit den Videokünstlerinnen Nora Smith und Mahalia Giotto des Kollektivs Oil Productions aus Lausanne (CH) ist m.a.d. - about you eine solistische und persönlichere Erkundung der Beziehung zum Anderen - und zum Selbst. Die vielschichtige Videoperformance setzt sich zusammen aus ungesehenem Material aus der Bühnenarbeit m.a.d., aus Videoclips von Valerie Redings Live-Performance, die von verschiedenen Kameras aufgenommen wurden, aus Aufnahmen hinter den Kulissen und aus computergenerierten Bildern (CGI), die von Nora Smith erstellt wurden.
Mit der Musik von Ivy Monteiro und einer Collage aus intimen Textfragmenten, die sich mit unseren zwischenmenschlichen Beziehungen befassen, erforscht m.a.d.- about you verzerrte Ansichten des Körpers und seiner Interaktionen, wobei das Reale und das Virtuelle sowie verschiedene Zeitlichkeiten zu einem verzerrten und berauschenden Universum aus eindringlichen Stimmen, Techno-Musik, Körperkontakt und organischen Formen verschmelzen.
Im Spiel mit der Lebendigkeit, Fragilität und Unvorhersehbarkeit der digitalen Videokomposition ist m.a.d. - about you keineswegs ein bloßes Videostreaming einer Live-Performance, sondern ein Versuch, dem Publikum vor dem Bildschirm ganz andere Perspektiven sowie visuelle, emotionale, intellektuelle und sensorische Zugänge zur Erfahrung von Bewegung, Tanz, Körpern, ihrer Körperlichkeit und der Bedeutung von "Liebe" zu eröffnen.
Die Zuschauer sind eingeladen, in eine dystopische und intime Welt einzutauchen, in der Begehren, Sehnsucht, Einsamkeit, Besessenheit, Liebe, Wut und Verlangen nach dem Anderen und dem Selbst zu einem zerbrochenen Traum - oder zu einem hoffnungsvollen Albtraum - verschmelzen.
Presse:
"La palme de l'exploitation du format vidéo revient à Valerie Reding, qui a retravaillé sa dernière pièce m.a.d. pour en faire une performance exclusive en live stream, avec la complicité de Nora Smith et Mahalia Giotto. Die Künstlerin tanzt direkt und wird dabei aus verschiedenen Blickwinkeln mit drei Kameras gefilmt. Auf der Leinwand überlagern sich weitere vorregistrierte und neu gemischte Bilder. Dabei werden verschiedene Zeiträume nebeneinander gestellt, die die Bilder auflockern. Die Silhouette entwickelt sich in dieser Collage zunehmend abstrakter und psychedelischer, während die Stimme von Ivy Monteiro immer wieder neue Töne anschlägt. Les images sont somptueuses et l'effet envoûtant."
Marie-Laure Rolland, La Glaneuse (LU)
automatisch übersetzt aus dem englischen