Belluard Bollwerk
(1983-2021)

Das Festival Belluard Bollwerk wurde 1983 in Freiburg aus der Leere und dem Wunsch einer Gruppe von Freunden geboren, Welten zu schaffen, in denen andere künstlerische und menschliche Möglichkeiten entstehen können. Seine Heimat ist die mittelalterliche Festung von Belluard, der es seinen Namen und seine einzigartige Identität verdankt.
Nicht konsensfähig, vielfältig, hybrid, innovativ, disruptiv, denkt es seit seinen Anfängen über die tiefere Natur der Kunst und die Rolle, die sie in unserem Leben spielt, nach. Offen gegenüber internationalen Bühnen und seiner zweisprachigen Stadt, fungiert er seit jeher als Fährmann und Vermittler zwischen Künstlern und Publikum.
Das Belluard Bollwerk, das von Programmkollektiven und später von regelmäßig wechselnden künstlerischen Leitungen getragen wurde, hat auch stets eine Pionierrolle bei der Betrachtung der darstellenden Künste und der zeitgenössischen künstlerischen Praktiken gespielt. Viele große Namen aus den Bereichen Tanz, Theater, Performance, Musik und bildende Kunst haben in der denkwürdigen Festung performt. Sun Ra, Raimund Hoghe, Kazu Ono, Jérôme Bel, Alain Platel, Florentina Holzinger und in jüngerer Zeit das Kollektiv ouinch ouinch oder Pauline L.Boulba haben hier unter anderem ihre Arbeiten präsentiert.
Was uns die fast vierzig Ausgaben des Belluard Bollwerk erzählen, ist eine Praxis der Programmgestaltung und der Umgestaltung von Räumen, die von einer sehr großen Freiheit sowie von einer besonderen Aufmerksamkeit für die Schaffung und Erfindung von Situationen des Teilens und der Begegnung geprägt ist.
Es ist ein wesentlicher Treffpunkt für die Praxis der Performance und für die Möglichkeit ihrer Entstehung.