Zurück zur Suche
Revolving Histories (#bangbang-0887)

Marcel Broodthaers, 50 ans après: Section Digestive
(2018, 2019)

https://www.madenkosmos.ch
Natsch, Yolanda Esthersther Esther Stoll, Janine (Eventcurator)
Kraemer, Harald (Eventcurator)
Stoll, Janine (Camera:Fotos)
Natsch, Markus (Camera:Fotos)
Natsch, Yolanda Esthersther (Camera:Fotos)
Natsch, Markus (Camera:Video)

1968 eröffnete der belgische Künstler Marcel Broodthaers (1924-1976) sein legendäres und fiktives «Musée d’Art Moderne, Département des Aigles», welches jeweils in verschiedenen Sektionen reale Gestalt annahm. Mit seinen Sektionen wie der Section des Figures, Section Publicitaire, Section Financière oder Section Cinéma stellte Broodthaers von 1968 bis 1972 das System Museum und den Kunstbetrieb in den Mittelpunkt seiner Institutionskritik. 50 Jahre später erweitere ich Broodthaers’ fiktives Museum um eine weitere, heute aktuelle Sektion, die «Section Digestive». Diese reflektiert das Phänomen des Gastro-Bereichs, der heute ein selbstverständlicher Teil jedes grösseren Museums geworden ist. Die «Section Digestive» hat einerseits die Form der funktionsbereiten «Café-Bar ceci», die als Installation im Ausstellungsraum steht und von allen Seiten betrachtet werden kann. Andererseits wird sie von mir performativ aktiviert, indem ich als Barista Kaffee und andere Getränke ausschenke. Die vorhandene «Getränkekarte» verweigert sich ihrer Aufgabe und bietet keine klare Übersicht über die Getränke und Preise. So zwingt sie die Besucher*innen mit mir ins Gespräch zu treten. Meine Rolle pendelt hin und her zwischen Barista und Vermittlerin von Broodthaers’ Projekt und meiner «Section Digestive». Ich weiss nie im Voraus, auf welcher Ebene ich einer*m Besucher* begegnen werde und in welche Richtung sich das Gespräch - und damit auch meine Rolle und die Performance - entwickeln wird.

Anzahl und Dauer der Performances werden im Voraus mit den Ausstellungsmacher*innen vereinbart und in Form von «Öffnungszeiten der Bar» dem Publikum kommuniziert.
Additional
Die Performance fand erstmals 2018 im Projektraum Lotsremark Projekte an der Klybeckstrasse in Basel statt (jeweils an vier Wochenenden, Freitag, Samstag, Sonntag, je drei Stunden). In einer der Ausstellungssituation angepassten Form wurde die Performance im Rahmen der Cantonale Berne Jura im Kusthaus Interlaken aufgeführt (an drei Tagen während jeweils ca. 3-4 Stunden).
Einzelausstellung

place: lotsremark prjekte Basel und Kunsthaus Interlaken
KuratorIn: Stoll, Janine ;Kraemer, Harald
Dokumentationstyp: Dokumentation einer Performance/Aktion / Documentation of a performance/action

Alternative
Eine der eingereichten Dateien ist ein Video-Still
Medium

Fotoserie (Reihenfolge am Ende vom Dateinamen benennen!) / Photo series (name sequence at the end of the file name!)
Dauer: Langzeitperformance