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Revolving Histories (#bangbang-0543)

Magie des Gehens
(2005)

https://www.ritualtheater.ch
Zollinger, Thomas Chen, An (Performer)
Daeppen, Susanne (Performer)
Frey, Claudia (Performer)
Gerber, Paul (Performer)
Gwerder, Sylvia (Performer)
Held, Cornelia (Performer)
Knill, Ivo (Performer)
Lüthi, Esther (Performer)
Maag, Irene (Performer)
König, Marianne (Performer)
Lüthi, Esther (Performer)
Merz, Maria Regula (Performer)
Boedi, S.Raimund (Performer)
Rodewald, Otong (Performer)
Rüttimann, Matthias (Performer)
Schmid-Göke, Carola (Performer)
Tan, Chen (Performer)
Töndury, Gian (Performer)
Widmer, Kilian (Performer)
Willener, Andrea (Performer)
Wüthrich, Katharina (Performer)
Zollinger, Thomas (Performer)
Bürger, Jutta (Camera:Fotografierechte)

Sehr langsames Gehen von 24 Personen auf dem Guisanplatz zwischen Volkshaus und Hotel Elite, präzis am 16./17. September 2005, in der Nacht von Freitag auf Samstag, 00.15h-01.00h, und nicht angekündigt. Am gleichen Tag hielten im Volkshaus die Schweizer Künstlerorganisationen (forumdesartistesbienne) ihr Symposium "Kunst Macht Freiheit" ab. Im Hotel Elite verteilte die widerspenstige und von oben herab sich behandelt fühlende Bieler Kultur- und Kunstszene das Buch „Hotel Elite“ mit 163 Beiträgen (Inspirator Urs Peter Schneider „Präsenz ohne Produkt“). Während der Performance war die Durchfahrt für den Verkehr gesperrt. Die Busse wurden umgeleitet.
Additional
Die „Magie“ des sehr langsamen Gehens scheint ihre Wirkung gehabt zu haben. Die Performance wurde für Roman Brotbeck, Leiter Bereich Musik HKB, zur überraschenden künstlerischen Antwort zum Symposiumsthema. Im Rückblick auf das forumdesartistesbienne schreibt er: „Sehr viel überzeugender war eine nicht angekündigte Performance von Zollinger, Thomas; - ich habe erst nach dem FAB erfahren, wer der Autor war - die um Mitternacht auf dem Guisanplatz stattgefunden hat: Zwei Dutzend Menschen nahmen den Platz während einer Stunde in Besitz. Der Verkehr wurde von der Polizei diskret umgeleitet. Die Personen bewegten sich in Zeitlupentempo über den Platz. Es entstand eine auffällige Ruhe, die zufällig anwesende Personen jedoch sichtbar beunruhigte; einige Jugendliche versuchten, die konzentrierten Performerinnen und Performer abzulenken, sie begannen zu stören, stellten ihnen Plastikstühle des nahen Restaurants in den Weg, drohten sogar auf die Spielenden einzuschlagen. Diese liessen sich aber nicht aus der Ruhe bringen und gingen konsequent weiter. Für mich war es der eindrucksvollste Beitrag zum Thema Freiheit, Macht und Kunst.“ „Magie des Gehens“ war zudem Teil der Konzept-Ausstellung "weiter gegangen" im Rahmen der Bieler Fototage ("on the road again") und der Start zur vierten Serie der 24 x 45 Minuten Gehen (Hommage an die Wochentage, 7 Serien zu 24 x 45 Minuten Gehen), die in der Ausstellung präsentiert wurden. „weiter gegangen“ bildete der Abschluss einer fünfjährigen Arbeit zum Gehen, die mit der Konzept-Ausstellung „weiter gehen“ 2000 begonnen hatte. Neben dieser internen Verknüpfung der stillen Geh-Performance, des gleichzeitig zurückhaltenden und wortlosen Beitrags zu „Kunst, Macht, Freiheit“, gelang mit einem prominent platzierten wortmächtigen Beitrag zum Symposiumsthema im Bieler Tagblatt auch eine „laut“ vernehmbare externe Verknüpfung (16.09.2005).

place: Biel/Bienne
Dokumentationstyp: Dokumentation einer Performance/Aktion / Documentation of a performance/action

Alternative
pdf BT 16.09.2005 „Eine geschlossene Gesellschaft“
Medium

Fotoserie (Reihenfolge am Ende vom Dateinamen benennen!) / Photo series (name sequence at the end of the file name!)