"Flags - an artist talk" con Gabriel Magos. Partner di discussione e pianoforte: Martin Kunz
Nella Sala d'Arte e Filosofia, mar 7 settembre 2021, ore 19.30 - 20.30 circa.
Lo striscione "Art" è già appeso nella sala.
All'inizio Martin suona l'Adagio dal Concerto 2 di J.S.Bach. La bandiera si muove leggermente nella brezza o Gabriel la mette in movimento con qualche soffio di fiato.
Gabriel parla per circa 10 minuti della genesi del progetto, del suo sviluppo e delle sue intenzioni.
Segue una conversazione tra Martin e Gabriel di 30-40 minuti, seguita da una sessione aperta di domande e risposte con il pubblico di circa 10 minuti.
Alla fine, Martin suona l'Allegro di Benedetto Marcello nell'arrangiamento di J.S. Bach e Gabriel pronuncia la poesia "be here now":
la bandiera del petto si alza e si abbassa
con il vento del respiro
anche oggi la pelliccia del mio viso
non si perderà
che la mia anima sia nel luogo
che ho inciso nello spazio
tradotto automaticamente dalla lingua tedesco
Additional
01 Kunst
Unsere Stofflichkeit ist unsere Lebenskraft und Vergänglichkeit
Our materiality is our lifeforce and transience
Mit der Fahne „Kunst“ gehe ich an die Schmerzgrenze der Stofflichkeit. Ich gebe auch den (selbst)zerstörerischen Kräften der Vergänglichkeit einen Ausdruck.
Manchmal stürzen in der Nacht Welten, Zweifel, Ängste auf mich ein. Auch im Atelier kann mir dies passieren. Die Last der Welt scheint mich zu erdrücken und schnürt mir den Atem ab. Ich zweifle an mir und an meiner Kunst.
In so einem Moment der Verzweiflung habe ich meine erste Fahne hergestellt. Ich schrieb auf ein grosses Rechteck Zeitungspapier „Hier entsteht Kunst. Dies ist die Werkstatt des Künstlers. Kunst öffnet die Wahrnehmung, sprengt Grenzen, bändigt Dämonen, nährt die Seele“. Ich klebte dieses Papier an einen knorrigen Ast und hängte die Fahne raus.
Es war ein Akt der Selbstbehauptung. Hier bin ich, dies tue ich, und dies ist der Wert von dem was ich tue.
Nun hätte ich diese erste Fahne als Entwurf nehmen können für „Kunst“-Fahnen in soliderer, besserer, schönerer Ausführung. Stattdessen blieb ich bei dieser ersten Ausführung und klebte das reissende Zeitungspapier immer wieder mit Maler-Abdeckband. Mit den Jahren wurde das Papier wegen der Witterungseinflüsse Wind und Feuchtigkeit immer brüchiger und ich musste es immer mehr kleben.
Gleichzeitig kam als zweite Fahne die weisse Fahne hinzu. Und irgendwann begann ich über Fahnen nachzudenken und zu recherchieren und daraus ist das Projekt „flags“ entstanden.
Nun werde ich anlässlich der ersten Präsentation von „flags“ diese erste Fahne in ihrem zerschlissenen, armseligen, bedürftigen, ganz und gar unrepräsentativen Zustand präsentieren.
Wieso ? Will ich gezielt die Konventionen unterlaufen und irritieren und provozieren ? Will ich mir selber ein Bein stellen ? Oder will ich jetzt, wo ich quasi mit meinen Ausstellungen bewiesen habe, dass ich Kunst „kann“, einen Schritt weitergehen an den Ursprung meiner Kunst, an den Ursprung von Kunst überhaupt ?
Selbstbehauptung
Kunst ist Selbstbehauptung, ein Sich-Vergewissern seines eigenen Seins angesichts der übermächtigen Kräfte um uns und in uns. Kunst bändigt Dämonen und nährt die Seele.
Bleibt noch der Zustand der Fahne. Ist sie in diesem Zustand ein Zeichen der eigenen Verletzung, der eigenen Verzweiflung ? Das beschädigte Ich ?
Das Papier in seiner Mürbheit zeigt eine Nähe zu Haut, zu Matera.
Das Material der Fahne, die Materialität der Fahnen wird zum Thema, Materialität an sich – Vergänglichkeit.
flags 7.9.21 ( Performatives Künstlergespräch 1)
place: Raum für Kunst und Philosophie, Zürich
KuratorIn: Kunz, Martin
Dokumentationstyp: Dokumentation einer Performance/Aktion / Documentation of a performance/action