Amar, Jugar, Luchar

(zu lieben zu spielen zu kämpfen)

Die Fernbeziehung per Videokonferenz zu den Künstlerinnen aus Lateinamerika und auch der Schweiz hat mich dazu inspiriert, diese Kommunikationstechnologie für eine Zusammenarbeit zu verwenden.
 
In meiner künstlerischen Arbeit verwende ich die technischen Möglichkeiten der Multiplikation meiner selbst seit längerem. Ich werde so beispielsweise zur Band. Auf diese Weise habe ich stets die Kontrolle über die Performance und das Resultat; drehe mich jedoch auch stets um mich selbst. Das gemeinsame Musizieren mit anderen ist daher eine permanente Sehnsucht, die ich über die Jahre in verschiedenen Formationen stillen konnte. Dabei fasziniert mich seit langem auch die Möglichkeit, gleichzeitig und über Distanz zusammen mit anderen an einem Song zu arbeiten. Deshalb ergriff ich mit grosser Freude die Gelegenheit, mit den engagierten Künstlerinnen aus Übersee und der Schweiz via Zoom einen Chor zu bilden.
 
Der Song soll in dieser Zeit komplexer und auch schwerer Weltgeschehen eine hoffnungsvolle Grund- und Aufbruchsstimmung transportieren. Ich verwendete für den Text - teilweise leicht abgewandelte - Zitate*, die einen leichteren oder relativierenden Umgang mit Krisen und Schwierigkeiten vorschlagen.  
Die Parole Amar Jugar Luchar am Ende des Songs verstehe ich als essentielle Strategie für das Leben, für die Kunst.

*Zitate:
Ralph Waldo Emmerson: «Even in the mud and scum of things, something always sings.»
Emma Goldman: «If I can't dance, I don't want to be part of your revolution.»
Marilyn Monroe: «Sometimes good things fall apart, so better things can fall together.»
Samuel Beckett: «Ever tried, ever failed, no matter; try again, fail again, fail better.»
Audre Lorde: «When the sun rises, we are afraid, it might not remain. When the sun sets, we're afraid, it might not rise again. And when we speak, we're afraid, our words will not be heard. But when we stay silent, we're still afraid. So it's better to speak.»
Hayat Erdogan, Julia Reichert, Tine Milz, Direktion Theater Neumarkt Zürich: «Love Play Fight»