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Das eigentliche Übel: verschmutzen, um sich anzueignen?

"Derjenige, der den Raum mit Plakaten verschmutzt, die Trager von Satzen und Bildern sind, stiehlt dem Blick aller die umliegende Landschaft, totet ihre Wahrnehmung, durchbohrt den Ort durch ebendiesen Diebstahl. ERst die Landschaft, dann die Welt. ER durchsetzt den Raum mit schwarzen Lochern, die die Empfindung einsaugen und die Wahrnehmungsfahigkeit zerstoren. MIt welchem Recht? Er benimmt sich wie ein universaler Hausbesetzer. AUf dieselbe Weise, ebenso gebieterisch, erweist sich ein Geldstuck als leichter sichtbar, lesbar und entzifferbar als das Objekt, dass es kauft. ES versiegelt den Blick darauf, es totet dieses Objekt. DAs Symbol annulliert die Sache. DIe Welt wird von den Zeichen ausgedruckt und ausgeloscht." Michel Serres schreibt uber die dem Menschen inharente Strategie, abgeleitet aus der Verwandtschaft mit den Tieren, sich etwas anzueignen, indem man es beschmutzt. DIeses Konzept differenziert er in "Das eigentliche ubel" unter zwei Arten der Verschmutzung aus: die harte Verschmutzung, zu der bspw. EMissionen aus Industrieanlagen oder Autoabgase zahlen, und die weiche Verschmutzung, unter die er Werbung, Krach aber auch Graffiti rechnet. HAusbesetzer, Marken, Sperma, Tags sind Beispiele, auf die er dabei zuruckgreift.
Google-Books-ID: PahuPgAACAAJ
2009
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