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Ein Manifest für Cyborgs

In essayistischer Form geht Donna Haraway in ihrem Aufsatz von 1985 der Frage des Verhältnisses von Technik und Feminismus nach. Für sie bedeutet die technische Sphäre einen Einschnitt in der Geschichte sowohl des Wissens als auch der Macht, der auf die Grundlagen der Geschlechter-Frage hinabreicht und und sämtliche biologischen Fundierungen der Geschlechterordnung in Frage stellt. Denn eine Hybridisierung von Maschine und Organismus, entsubstantialisiert die natürlichen Konzepte der Geschlechterdifferenz. Indem Haraway diesen Gedanken in ihrem "Manifest für Cyborgs" zu einem politischen Programm zuspitzt, distanziert sie sich von der bis dahin in der feministischen Theorie vorherrschenden Ablehnung der modernen Biotechnologien. Sie entwirft einen utopischen und zugleich monströsen Techno-Mythos, der die Natur als Letztbegründung abschafft und die Möglichkeit einer "Post-Gender-Welt" verkündet. (Auszug aus "Ein Manifest für Cyborgs. Feminismus im Streit mit den Technowissenschaften", in: Die Neuerfindung der Natur. Primaten, Cyborgs und Frauen, hrsg. v. C. Hammer u. I. Stieß, Frankfurt/ New York 1995, S. 33-40) (RG)
http://www.medientheorie.com/doc/haraway_manifesto.pdf