Die Künstlerin Dorothea Schürch wird im Kunstraum ihr Labor einrichten und uns in ihre Arbeit einladen. In ihrem Forschungsfeld untersucht sie vor- und nachsprachliche Transformationen der Stimme anhand von künstlerischen Arbeiten wie den «megapneumes» von Gil Wolman. Der von Hegel stammende Begriff der «leeren Stimme» bezieht sich auf die Stimme der Tiere, die für den Philosophen Giorgio Agamben die Grundlage für die Artikulation als einem «Prozess der Unterscheidung, der Unterbrechung und der Aufbewahrung der animalischen Stimme» bilden. «Leere Stimmen» werden als eigenständige technikkulturelle Praxis beleuchtet. Sie stehen für die Verschränkung von Artikulationsorganen mit Mikrophonen und Lautsprechern, für das Ineinandergreifen physiologischer, semiologischer und technischer Praktiken. Gelten diese neuen Körperrelationen der «leeren Stimmen» als Anzeichen einer «more-than-human world»? Das Forschungsprojekt wird unterstützt von der Hochschule der Künste Bern und dem Schweizerischen Nationalfonds.