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Get the bird out

Ich verstehe Kunst als eine Kraft, die unsere Welt kontinuierlich neu formen und positiv beeinflussen kann. Sie kann unsere Wahrnehmungen der Realität verändern, andere Ansichten und Denkweisen ermöglichen sowie Natur- und Genderfragen verknüpfen und in einem neuen Licht erscheinen lassen. In den letzten Jahren habe ich den Schwerpunkt meines künstlerischen Schaffens auf das Bild des Menschen und der Tiere gesetzt. Ich interessiere mich vor allem für Aussenstehende, für Existenzen an den Rändern unserer Gesellschaft. Bilder und Symbole, etwa aus historischen Märchen, Kindergeschichten und religiösen Mythen, inspirieren mich als Grundlage meiner Figuren.
"Get the bird out" ist ein Denkmal für Gleichheit und Gerechtigkeit. Die Arbeit basiert auf der Figur der Harpyie, einem geflügelten Hybridwesen aus der griechischen Mythologie, das als hässlich und gemein gilt. Ich möchte diese negative Konnotation umkehren und die Figur – halb Mensch, halb Vogel – als Symbol für die Einheit von Natur und Mensch verwenden. Alle Wesen befinden sich in einem kontinuierlichen Zustand der Transformation und können nicht auf ein soziales Konstrukt reduziert werden, sie sind alle komplex und einzigartig. Heterogenität macht das Leben interessant und kraftvoll. "Get the bird out" betont die Idee, Seite an Seite auf verschiedene Weise zu leben, wobei alle Lebensformen vereint sind und auf nachhaltige Weise zusammenleben können. Die Figur besteht aus Teilen meines eigenen Körpers und aus frei modellierten Formen, die Hybridität thematisieren und verdichten. Wir müssen aus unseren Käfigen ausbrechen, um das Fliegen wieder zu entdecken und in neue Richtungen denken zu können.
Basel, 2019
Foto: Christian Knörr