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Die grosse Schiebetüre liess sich nur schwer aufziehen, ich öffnete sie kaum mehr als ein Spalt breit und quetschte mich in den Stall hinein. Der intensive Geruch von Kuhmist und Heu umhüllte mich sofort. Der Futtertrog der Kühe zur linken Seite war mit Staub bedeckt, ebenso die niedrige Betonmauer auf der rechten Seite, die als Absturzsicherung für das tiefe Strohlager diente. Auf dem Boden lag etwas Heu und in der Luft tanzte der Staub, der von dem gedämmten Licht, das durch die dreckigen Fenstern hinter den Kühen eindrang, beschienen wurde. Ich kletterte die alte Holzleiter zum Heustock über den Kühen hinauf. Oben angekommen, fühlte ich mich unglaublich klein in diesem riesigen Raum, aber nicht verloren. Es war ein Gefühl von Freiheit und Ungestörtheit, ähnlich dem, das man verspürt wenn man in der Weite der Berge steht und alles in einem anderen Massstab wahrnimmt. Gleichzeitig hatte diese Grösse auch etwas angsteinflössendes, denn der Heuboden war sehr hoch und das Strohlager sehr tief und ich sehr klein. Von unten drangen die Geräusche der Kühe herauf. Gelegentliches muhen und schnauben, das Geräusch ihrer Hufe die über den Beton scharren. Nur gedämpft hörte man die Klänge ausserhalb des Stalles und ebenso war es klar, dass man mich nur bedingt hören würde. Einladend und befremdlich zugleich. Das Stroh glänzte im schwachen Licht golden. Die einzige Farbe die einem ins Auge stach. Alle anderen Farben, das matte Grün des Heus, das Grau des Beton Bodens und das Braun und Gelb der Wände, waren matt vom Staub, der sie bedeckte.
Basel, 2017