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Schlaflos

Ein Raum, der unaufgefordert auftaucht und sogleich wieder verschwindet, wenn man ihn zu fassen versucht. Physisch existiert er nicht und trotzdem kann ich ihn in ganz bestimmten Momenten sehen und fühlen. Befinde ich mich an genau diesem Ort, verspüre ich Angst und Hilflosigkeit. Meine Worte wirken dumpf und nichtig, sie verlieren sich in den unendlichen Weiten der Dunkelheit. Gedämpftes Licht erhellt von oben die endlos anmutende Sphäre. Aus der Ferne ertönt ein sich immer wiederholendes Geräusch. Je tiefer man eintaucht, desto klarer und lauter wird es und plötzlich erscheint inmitten des Raumes ein graphisch, klinisch perfekter Spielplatz. Dieser, von Kindern so geliebte Ort, befindet sich jedoch auf einer flachen, umschlossenen Plattform und wirkt wie ein fremder Organismus in dieser grauen, farblosen mondlandschaft-ähnlichen Umgebung. Keine Menschenseele ist zu sehen, nur diese zwei Schaukeln, welche unaufhörlich hin und her wippen und einen unangenehm quietschenden Ton von sich geben. Auf einmal vernehme ich ein weiteres Geräusch. Meine Perspektive ändert sich, ich zoome aus. Von weitem nähert sich eine riesige Wand bestehend aus Zahnrädern, welche alles zu verschlingen droht. Ein stechender Geruch von altem Öl liegt in der Luft. Das Zischen und Klackern des immer näherkommenden Gebildes ist unerträglich und lässt mich innerlich erstarren. Zugleich ist alles um mich herum verschwunden, ich sehe nur noch Zahnräder die unaufhörlich drehen. Ich kriege Panik und versuche dem Ganzen zu entkommen, doch es gelingt mir nicht. Ich denke mir, gleich musst du sterben, doch dann ist schlagartig alles dunkel.
Basel, 2017