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Ich befinde mich bei meiner Oma in der Stube wo ich erst gerade eine Geheimtür entdeckte. Es war eine Luke in der Decke, allerdings wusste ich zu gut, dass sich im Dachstock normalerweise nur unbrauchbarer Ramsch befand und dieser Raum unter dem Dach wohl bei den meisten gleich aussah. Ich merkte aber, dass sich vielleicht was besonderes da oben verborgen halten könnte und wer weiss, was für Gegenstände bei meiner Oma zu entdecken waren. Irgendwie liess ich diese Luke nicht aus den Augen bis ich meine Oma bat, mir diesen Raum zu zeigen.
Wie sich herausstellte, war es kein gewöhnlicher Dachstuhl sondern ein Ort mit einem echten Geheimnis. Es kam mir plötzlich so gemütlich und eng vor wie in einem Zwergenhäuschen. Im Dachstock wär nämlich alles auf allerkleinstem Raum eingerichtet wie in einer Wohnung. Ich war hin und weg und kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Ich denke dies hatte vor allem mit meinen Erwartungen an den Raum zu tun, welche bei weitem übertroffen wurden. Anscheinend war es ein Ort, wo sich zu Kriegszeiten Leute aus Deutschland versteckt hielten. Ich durfte niemandem von dem Raum erzählen, da es sich eigentlich um einen verbotenen Raum handelte. Man merkte die Spannung die von dem Raum ausging und man konnte sich nicht so recht vorstellen, dass da wer über längere Zeit hausen würde. Ich kann mich an keine Fenster erinnern, nur an die Glühbirnen die notdürftig befestigt wurden und Holzmöbel die Wärme und Sicherheit ausstrahlten. Irgendwie spürte man gleich eine Einsamkeit dieses Ortes. Aber trotz des bedrückenden Gefühls hatte dieser Ort eine besondere Magie, die ich noch nie zuvor wahrgenommen hatte. Auch wenn ich mich nur für kurze Zeit in dem Raum unter dem Dach aufgehalten habe, ist dies doch ein Raum, den ich nie vergessen werde...
Basel, 2014