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Der Gaden

Wir nannten den Raum „Gaden“. Mein Vater benutzte ihn vor allem für das Unterstellen seiner Landwirtschaftsmaschinen.
Doch weiter hinten, dort wo das Licht des Tors kaum mehr eindrang, stand noch allerhand Merkwürdiges. Ein alter Hornschlitten zum Beispiel, oder ein Leiterwagen. Jemand musste sie einmal vor mehreren Jahrzehnten dort deponiert haben, verstaut und vergessen.
Der Raum besteht ganz aus alten Holzbrettern und ist ziemlich staubig.
In der Breite misst er ca. 3m, in der Höhe ist er eher nieder, für ein Kind jedoch, wirkte er hoch. Die Tiefe war das Entscheidende, es ging etliche Meter nach hinten, bis der Lichteinfluss vom Eingang aufhörte und man im Dunkeln stand, Durch einzelne Bretter oder ein kleines Loch drang teilweise Licht ein.
Durch die Lichtverhältnisse kam es mir so vor, als würde der Raum nach hinten immer enger und kleiner werden.
Im hinteren Teil gab es eine Art Brutecken für die Hühner, also ein Raum im Raum.
Ein ganz kleiner Hühnerstall, der durch ein kleines Tor mehr Licht einliess und somit eine willkommene Abwechslung zum hinteren Teil des Gadens bot.
Ich versuchte ein Paar Mal vergeblich, dort drin Eier auszubrüten, in dem ich die Eier in warme Stoffe Hüllte oder sogar ein Huhn drauf setzte. Die ganze Mühe war jedoch vergeblich, da wir nicht einmal einen Hahn besassen, der die Eier hätte befruchten können.
Als Kind war es vor allem die Neugier, die mich in den Gaden lockte. Im hinteren, dunklen Teil wurde es mir schon manchmal mulmig zumute, aber Alles in Allem war es ein sehr spannender Ort, in dem es viel zu entdecken gab und in dem man sich perfekt verstecken konnte.
Basel, 2014